Can - Live In Cuxhaven 1976 (lim.ed. Curacao Blue Vinyl)
Rezension
Die dritte in der grandiosen Live-Serie von Can, sie unterscheidet sich recht deutlich von den beiden anderen („Stuttgart“ und „Brighton“) vor allem wegen der unerwartet kurzen Spielzeit, denn die vier erneut namenlosen Tracks (ohne Vocals) dauern gerade einmal 28 Minuten. Die haben es aber in sich! Allein dieser Sound haut mich erneut um: wuchtig, intensiv, fast brachial dennoch erstaunlich präzise und transparent, wieder hat man den Eindruck, mitten unter den Musikern auf der Bühne zu stehen. Finde ich extrem faszinierend, was man heutzutage mit digitaler Technik aus schnöden Kassetten-Bootlegs herausholen kann. Die Aufnahmen wurden unter der Aufsicht von Irmin Schmidt mit Produzent und Sound-Engineer René Tinner mit erstaunlichem Erfolg optimiert. So klingt auch „Live in Cuxhaven“ herrlich druckvoll, authentisch und intensiv. Schon der erste Track ist ein echter Hammer: der 6-Minuten-Jam hat einen monströsen Funk-Groove, allein Jaki Liebezeit beim Trommeln zuzuhören ist ein Hochgenuss. Darüber funky Gitarrenlicks und ziemlich abgehoben rockistische Soli von Michael Karoli und spacige Orgel von Schmidt. Holger Czukays Bass klingt nach Dub und nimmt den Sound von Jah Wobble vorweg. Was für ein hypnotischer Trip, psychedelischer Kraut-Funk von höchsten Gnaden. Im Weiteren wird es auch mal etwas ruhiger, es bleibt aber zumindest latent funky. Karolis Gitarre mit lässigen Echo- und Delay-Effekten, Liebezeits Beat ist Schlag für Schlag ein Erlebnis. Teils ist die Musik aber auch recht zurückgenommen und ein wenig hippiemäßig verdaddelt. Macht insgesamt ein weiteres Highlight einer faszinierenden (Ex-) Bootleg-Serie, diesmal auf das Wesentliche komprimiert. (Joe Whirlypop)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Spoon Records
123 Queen Alexandra Mansions, Tonbridge Street
London WC1H 9DW
UK
https://www.spoonrecords.com/
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Believe Digital GmbH
Im Mediapark 6B
50678 Köln
Germany
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