Neil Young - A Letter Home
Rezension
2014er Reprise-Ausgabe der klanglich einfach gehaltenen Coverversionen-Collaboration des Altmeisters Young mit dem Junghasen Jack White. Der Third Man-Boss sperrte den ungebremst aktiven Veteranen und vehementen Verfechter der analogen Aufnahmetechniken in die Telefonzellen-Enge eines restaurierten Voice-O-Graphs aus dem Jahre 1947 (siehe Coverabbildung), um ihn dort eine wohlgewählte Anzahl von Coverversionen einspielen zu lassen. Der rebellische Altmeister selbst ist an Gitarre, Mundharmonika und Piano zu hören, der recht begabte Jungspund an seiner Seite fügte Gastbeiträge an Gitarre und Klavier bei, Young übernimmt die Hauptlast des Gesangs. Zu hören sind, neben einem vorgelesenen Brief an Young’s Mutter, u.a. Changes (Phil Ochs), Girl From The North Country (Bob Dylan), Needle Of Death (Bert Jansch), Early Morning Rain (Gordon Lightfoot), Crazy (Willie Nelson), Reason To Believe (Tim Hardin), On The Road Again (Willie Nelson), If You Can Read My Mind (Lightfoot), My Hometown (Bruce Springsteen) und I Wonder If You Care As Much (Don Everly). Die Klangqualität des zu Grunde liegenden Third Man-Vinyls war – wohl dem Konzept geschuldet – eher rudimentär, was die fast legendär treue Neil-Anhängerschaft in zwei Lager spaltet, und während die einen den ewigen Quer- & Sturkopf loben und das Historische an den Aufnahmen schätzen, sind die anderen einfach enttäuscht von schlicht schlechtem Sound, Unsummen verpulverten Geldes und einem Genie, dem seine Verehrer inzwischen recht egal geworden sind.
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