Rezension
Der perfekte Sound zum Frühstückskaffee keiner startet unaufgeregter, wissender, sanftmütiger als der große Sam Beam auf seinem mittlerweile sechsten Album (neuerdings wieder auf Sub Pop). Sein ganz eigenständiger Sound verschmilzt folky Singer/Songwritertum mit Resten von Country-Roots, aber auch softem 70er Westcoaust-Pop mit Laurel Canyon-Atmosphäre. Getragen von dieser wunderschönen, weich-warmen und sanften Stimme, die gedoppelt noch betörender klingt. Ich höre Einflüsse von Jackson Browne, Will Oldham, Neil Diamond und sogar Glen Campbell letzteres vor allem im Zusammenspiel mit den dezenten, aber doch präsenten Streichern, die das Ganze nicht verwässern, sondern schlicht gekonnt abrunden. Der eine oder andere Song hat eine leicht beschwingte Note melancholisch, mit wohldosierter Streicher-Schwermut, teils ein bisschen in Richtung Lambchop. Oder auch mal minimal upliftender, mit groovy-Shuffle-Beat, fast schon laidback-funky aber nie schneller als Midtempo. Sax gibt es diesmal allerdings nicht, stattdessen öfters mal ein elegisches Cello. So schüttelt Beam scheinbar mühelos eine luftig-leichte Songperle nach der anderen aus dem Ärmel und füllt das rundum schöne neue Album mit elf angenehm kurzen, ganz und gar unprätentiösen Songs für den Indian Summer, wie sie ihm niemand nachmacht. Unter den Musikern finden sich Rob Burger (Klavier), Joe Adamik (Schlagzeug), Jim Becker (Gitarre, Banjo, Violine, Mandoline), Bassist Sebastian Steinberg (Soul Coughing, Fiona Apple) und Teddy Rankin Parker (Cello). (Joe Whirlypop)
noch mehr von Iron & Wine