Iron & Wine - Our Endless Numbered Days
Rezension
Sein zweites Vollwerk (2004) nahm Sam Beam in den Engine Studios von Brian Deck auf – und schenkt uns damit ein noch runderes Iron & Wine-Erlebnis. Obwohl immer noch überschaubar gehalten, ist die Instrumentalbeteiligung dezent erweitert worden, setzen ein sanft mit dem Besen bearbeitetes Schlagzeug, eine fast unmerklich eingesetzte Bass-Drum, eine mit dem Bottleneck bearbeitete Swamp-Gitarre, simple Mandolinen-Akkorde, ein Tambourin, ein Banjo oder eine Pedal-Steel durch ihr sanftes Auftreten wundervolle Farbtupfer.
Die neu gewonnene Klarheit durch die Studio-Produktion tut dem Genuss der wunderbar fließenden Akkorde der akustischen Gitarre mehr als gut, und der Harmonie-, Duett- und Terzett-Gesang, den Sam allein oder gemeinsam mit Schwester Sara zaubert, werden dem Hörer direkt ins Ohr geschmeichelt. Die 12 Songs strahlen Ruhe und Erfahrung aus, sind bestimmt von natürlich gewachsenen Melodien und berühren so tief, dass es mich erschauern lässt.
Gern darf man Vergleiche ziehen, zu den Kings Of Convenience (die Harmonie des Gesangs), auch zum frühen Paul Simon (das Gitarrenspiel), bedingt auch zum Werk von Smog und Palace. Aber mit Our Endless Numbered Days hat Beam ein ganz eigenes, zeitloses, zartes, wertes Singer-Songwriter-Folk-Meisterwerk geschaffen. (cpa)
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