Iron & Wine - Shepherd's Dog
Rezension
2007er und – wenn man von der Calexico-Cooperation In The Reins absieht – drittes Vollwerk des Singer-Songwriters Sam Beam. Der Entwicklung dieser Ausnahmeerscheinung von Album zu Album zu folgen ist ein einziger Genuß. Eine Lust ist es, mit anzuhören, wie er seine ohnehin herrlichen Songs von Mal zu Mal köstlicher gestaltet, lernt, ihnen die Arrangements zu gönnen, die sie zur Vollendung führen. Gemeinsam mit u.a. Sarah Beam, Rob Burger, Joey Burns, Matt Lux, Patrick McKinney und Paul Niehaus, unter der Produktion und Mitwirkung von Brian Deck kleidete Beam die zwölf Song-Kleinode von Shepherd’s Dog in eine ebenso vielfarbig schillernde wie filigrane Fülle aus furios-virtuosem instrumentalem Feinwerk, umgab die sanft fließenden Melodien mit Gitarre, Steel- und Slide-Guitar, Kontrabass, Klavier, Orgel, E-Piano, Banjo, Geigen, Celli, Sitar, Xylophon und vielerlei, auch exotischem, Schlagwerk, dass allein schon das Lauschen der akustischen Arrangements stete Überraschung und inneres Frohlocken bedeutet. Aber es ist die einzigartige Einheit aus warm-weich-stimmigen, oft vielharmonischen Gesangssätzen, schillernd bunter, aber nie zu satter Instrumental-Fülle, Folk-geborenen, liebenswert natürlichen Melodien und seelentröstenden Akkorden, die Shepherd’s Dog zum bislang uneingeschränkt schönsten Iron & Wine-Rundumerlebnis machen. Nehmt die Harmonie-Liebe der Beach Boys, die ehrliche Folk-Verbindung des frühen und Afrika-Affinität des späten Paul Simon, die perfekte Roots-Pop-Verbindung der Pernice Brothers, das sonnige Gleißen der Byrds und die Beatles in ihrer Indien-Phase, und ihr bekommt eine annähernde Ahnung von der wundersamen Wirkung dieses Werks. Aber Shepherd’s Dog ist noch viel mehr. Die CD kommt im Digipak mit einem Sam Beam-Gemälde als Cover. (cpa)
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