Die Wilde Jagd: Ophio - Hilfe
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Die Wilde Jagd - Ophio

Cover von Ophio
Die Wilde Jagd
Ophio

Label Bureau B
Erstveröffentlichung 24.02.2023
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 16,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Das mittlerweile fünfte Album von Sebastian Lee Philipp höre ich gerade rauf und runter, schon lange habe ich keine so hypnotische und suggestive Musik mehr gehört. Kategorisierungen kursieren einige, ich bin mir aber sicher, dass „ophio“ ein ganz eigenständiger und zeitgemäßer Entwurf von kosmisch-meditativer Krautmusik ist. Denn als Vorbilder mache ich vor allem Florian Fricke mit Popol Vuh aus, auch ein bisschen vom entspannteren Klaus Schulze steckt hier mit drin, vielleicht auch der späte Mark Hollis (Talk Talk). Ähnlich Zauberhaftes gelingt ansonsten nur noch Jack Ellister. Die Wilde Jagd entwickelt in subtilsten Arrangements (handgespielt und elektronisch) einen postmodernen, teildigitalen Hippie-Vibe. Celloklänge werden mit zarten Drones zum Schweben gebracht (gab es bei Schulze auch), darüber singt Philipp mit ganz sanfter Stimme seine poetischen deutschen Texte. Die subtile Inszenierung ist kristallklar und extrem tiefenscharf produziert, jeden einzelnen der pointiert gesetzten Töne nimmt man wahr. Die einzelnen Songs nehmen sich meistens viel Zeit, keiner klingt wie ein anderer. Das kann auch mal kurz wie die zartesten Momente der Einstürzenden Neubauten klingen, wie die entkernten Melodien von Phantom/Ghost oder nach dem verhallten Knister-Dub von Pole. Dank beharrlicher aber unaufdringlicher Wiederholungen geraten die Songs zu hypnotisierenden, fast sakralen Meditationen, wie ich sie sonst nur noch von Popol Vuh kenne man erinnert sich hoffentlich an deren einzigartigen Soundtrack zu Werner Herzogs „Aguirre, der Zorn Gottes“. Aus dem Rahmen fällt „The Hearth“ mit der cool-lasziven Gaststimme von Lihla, die mich an Little Annie und sogar an die große Annette Peacock erinnert. Der schönste Song des betörenden Albums heißt in „In Wonnenhieben“, er erweist sich als lyrisch-psychedelische Meditation mit fast darkwavigem TripHop-Vibe. Philipps einlullender Sprechgesang weicht nach der Hälfte des Songs einer wunderbar klar gesungenen Melodielinie, der man sich kaum entziehen kann. (Joe Whirlypop)

Tracklisting
1. Ein Anfang<
>2. Ophio<
>3. Perseveranz<
>4. Gnafna Nie<
>5. The Hearth (ft. Lihla)<
>6. In Wonnenhieben<
>7. Kelch<
>8. Ouroboros
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