Rezension
Zum zwei Jahre alten Vorgänger "Uhrwald Orange" habe ich höchst Vielversprechendes gelesen, man sprach von soghafter Schönheit zwischen Neo-Kraut und Elektronica, mit Einflüssen von Bands wie Neu! und La Düsseldorf. Das neue dritte Album „Haut“ nimmt mich dann auch gleich von Anfang an gefangen. Der Berliner Multiinstrumentalist Sebastian Lee Philipp lässt sanft pulsende Drones erwachen und unterlegt sie mit unaufdringlich pluckerndem Beat. Der Vibe ist tatsächlich (neo-) krautig, mutmaßlich erzeugt mit analogen Synthies, die für ein angenehm warmes Sounddesign sorgen. Es gibt aber auch Gitarren und deutschen Boy/Girl-Gesang, was dann zeitweise irgendwo zwischen Ougenweide und Popol Vuh liegt oder auch die poetischen Momente der Einstürzenden Neubauten erinnert?. Ein hypnotischer Beatbox-Groove nimmt einen auf eine gemächliche Reise. Ich erkenne Parallelen zu Bands wie Espers, aber auch zu Ulrich Schnauss, Klaus Schulze und Tangerine Dream. Mit solchen Referenzen wird aber nur gespielt. Das Album besteht aus vier recht unterschiedlichen, langen Songs, oft mit sphärischem Ambient-Pulsen, aber eben auch mit stimmungsvollem Beinahe-Neo-Folk im Sound. Innovativer Stilmix, der Neuland betritt. (Joe Whirlypop)
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