Bill Callahan - Apocalypse
Rezension
11er, und wieder verändert. Und wieder ganz großartig! Jeder Song hat seinen ganz eigenen Charakter, die Mehrzahl überraschen aber auch mit so ungewöhnlichen wie reizvollen Wendungen: Z.B. in der Instrumentierung (Drums kommen und gehen, plötzliche Einwürfe von E-Gitarre, Geige oder Flöte), im Tempo (welches anzieht und entschleunigt, einfach so, mittendrin), im Fluß der Musik (der unvermittelt aufhört, wieder startet…), in der Stimmung (die sich in der 2. Songhälfte fast unmerklich ändert…bis man es erstaunt registriert). Der Stil (pendelnd zwischen Songwriter-Folk sehr origineller Art, jazzig-folkigen Anleihen, die an die späten 60er erinnern, einer völlig ruhigen berückend schönen Ballade, ein wenig den Tindersticks ähnelnd, flottem Folk/Roots-Songwriter-Pop, so etwas wie groovendem bluesinfiltriertem Garage Rock in runtergedimmt und einer old-fashioned Ballade wie aus lange vergangener Zeit) spielt eigentlich kaum eine Rolle, die Melodien sind so reichhaltig, so wunderbar, die Musik (und die sonore warme unaufgeregte feine Baritonstimme) ziehen unwiderstehlich in ihren Bann - und trotz der Unterschiede wirkt alles zusammengehörig. Meist klingt es ganz gelassen, ruht in sich (auch in schnelleren Tempi), ist öfters relativ leise, ja intim gehalten, edel und dabei teils recht schlicht instrumentiert (wechselnd bilden Ak.Gitarre, punktierende oder permanente E-Gitarre, Piano, E-Piano die Basis
Review
wobei die E-Gitarre in fast jedem Stück glänzt, herrliche Sounds, auch mächtig verzerrte. Nur 7 Tracks, die sich aber viel Zeit lassen (meist 5-6 Min. lang, einer bringt´s auf fast 9). Ein Muß in meinen Ohren. (dvd)
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