Tinariwen: The Radio Tisdas Sessions (Remastered) - Hilfe
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Tinariwen - The Radio Tisdas Sessions (Remastered)

Cover von The Radio Tisdas Sessions (Remastered)
Tinariwen
The Radio Tisdas Sessions (Remastered)

Label Wedge
Erstveröffentlichung 25.03.2022
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 17,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Remastered Reissue des ersten Tinariwen-Studioalbums zum 20-jährigen Jubiläum im neuen Packaging mit unveröffentlichtem Bonustrack, exklusiven Fotos und brandneuen Liner Notes. 'The Radio Tisdas Sessions' (2001) enthalten Songs von Ibrahim AgAlhabib, Kedou Ag Ossad, Mohamed Ag Itlal alias 'Japonais', der am 14. Februar 2021 verstorben ist, und Foy Foy.

22er Reissue. Quasi die Geburtsstunde des Tuareg-Sounds, wie wir ihn heute kennen - auf Tonträger jedenfalls, die Musik entwickelten und spielten sie ja bekanntlich schon lange vorher. Ohne Tinariwen keine Tamikrest, kein Bombino, kein Mdou Moctar, und wie sie alle heißen. Diese ihre Debut-LP von 2001 (abgesehen von selbst hergestellten/vertriebenen Cassetten in den 90ern) beinhaltet schon all das, was ich so liebe an diesem Sound: 2 oder 3 (überwiegend E-) Gitarren (partiell Bass), die z.T. wunderbar gestochen agieren, manchmal eine Spur (1x auch massivere) Blues-Phrasierungen aufweisen, ansatzweise hier und da Drone-artige Klänge produzieren; reichlich Call/Response-Gesänge (mit kleinem Chor); ein Percussion-getragener bestechender gleichmäßiger zuweilen hypnotischer Flow im Sinne von sehr eigener und wirkungsvoller Groove-Auffassung; eingängige traditionell grundierte Melodien von ganz speziellem Reiz; gelegentlich das typische weibliche sekundenlange Tirilieren (hier noch weit nach hinten gemischt und recht selten); phasenweise Trance-Feeling (das schon mal, gleichzeitig (!), mit auf gewisse Art kontemplativem einhergeht); eine große Weite (entsprechend ihrer Wüsten-Herkunft); nicht zu vergessen der exzellente Leadgesang. Überwiegend in gemäßigt schnellem Tempo gehalten, aber auch 3,4 ziemlich ruhige, poetisch angehauchte v.a. akustische Sachen ohne Percussion (und teilweise ohne Response-Gesänge, respektive radikal reduziert), das lange „Imidiwaren“ z.B. klingt absolut traumhaft, verzaubert! Ab und zu wirken sie beinahe psychedelisch, finde ich (was ja Tamikrest, in noch größerem Maße Mdou Moctar später verfeinert haben). Im Kontext ihrer Diskografie würde ich das Werk weit vorne ansiedeln, was u.a. an der (durchweg!) hohen bis herausragenden Qualität der Songs als solche liegt, und der Art, wie sie die Response-Chöre gestalten (irgendwie reicher als üblich, dabei in der genau richtigen Dosierung schön lose). Toningenieur/Mixer/Producer übrigens ist Justin Adams, ja u.a. durch Robert Plant bestens auch als Musiker bekannt. Remastered, 1 unveröffentlichter Bonustrack. Eine fabelhafte knappe Stunde Musik, große große Empfehlung. (detlev von duhn)

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