Glen Hansard - Didn't He Ramble
Rezension
Der irische Singer-Songwriter ist seit den frühen 90er Jahren derart aktiv, als Frames-Kopf, als Swell Season-Hälfte, Solo-Artist, Soundtrack-Schreiber, Schauspieler und Oscar-Gewinner, dass man kaum glauben mag, dass es sich bei dem 2015er Album Didn’t He Ramble wirklich erst um seinen zweiten Alleingang handeln soll – zu omnipräsent schien und scheint seine angenehme Stimme. Die neue 10-Song-Kollektion entstand unter Mitwirkung von u.a. Thomas Bartlett (Produktion/The National, Sufjan Stevens), David Odlum, (Produktion/Tinariwen), John Shehan (Dubliners) und Sam Beam (Iron & Wine), und selbst mir, den an seinem Werk bisher immer die Irglova-Hälfte weit mehr ansprach, eröffnet sich mit dem 2015er Songreigen ein Album, das bei aller stilistischen und kreativen Vielfalt das Herz eines wahren Songwriters und final-sympatischen Charismaten auf der Zunge trägt. Mit berührender Stimme führt der Ire durch eine grenzenfreie Song-Welt zwischen fulminant-vollmundigen Soul-Bläsern und prallem Pub-Rock, urwüchsig verwurzeltem Fiddle-Folk und sanft schleppendem Country-Rock, und trägt dabei ein so seelenvolles Sehnen in der Stimme, das zu Herzen geht. Ob als Balladen-Barde, Soul-Sänger oder sanftmütiger Americana-Artist – mit seinem zweiten Solo-Werk hat mich der Hansard-Zauber endlich, aber eindrücklich erreicht. (cpa)
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