Glen Hansard - (w/ Marketa Irglova) The Swell Season
Rezension
Der Mann aus Dublin ist bekannt als Frontmann und Songschreiber der Frames. Samt Band ist er im Laufe der Jahre in eher ruhige Songwriter-Fahrwasser gedriftet. Wohin genau skizziert die Tatsache, dass er erstens gern mit Steve Albini aufnimmt und zweitens, dass er ebenso gern Will Oldham Songs übernimmt.
Sein Soloalbum mit Sängerin/Pianistin Marketa Irglova ist denn auch nicht mehr Rockmusik, sondern ein Balladen-Kammerspiel mit akustischen Gitarren, sägendem Kontrabass und natürlich der Tastenarbeit der Irglova. Geblieben ist dem Fan seine weiche und Ausdruckstarke Stimme, die im Duett mit seiner Partnerin ebenso hervorragend funktioniert. Was ebenfalls geblieben ist, sind seine Tränen provozierenden Songs die ihr Gefühl aus der Vorlage des Romans von Josef Skvorecky ziehen. Existenzialistisches Philosophieren in Noten. Der Ire ist wie geschaffen für so etwas, trotz der ruhigen Auslegung der Songs – quasi durchweg, ist er fähig, allein mit der Stimme und Phrasierung den Hörer in den Bann zu ziehen. Track 5 ist ein gutes Beispiel, klingt beinahe ein wenig wie eine U2 Ballade, allerdings deswegen um Längen besser, weil Hansard offensichtlich nicht die Zwiebel beissen muss um traurig zu sein und auch bemüht er nicht ständig höhere Mächte zum gemeinsamen Gebet. Einen weiteren Gipfel erklimmt der Songwriter mit dem zweiten Song des Albums, irgendwie ist das Thema geklaut, das macht aber nichts, wenn es mit soviel Inbrunst gefüllt wird. (ICC)
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