Savoy Grand: People And What They Want - Hilfe
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Savoy Grand - People And What They Want

Cover von People And What They Want
Savoy Grand
People And What They Want

Label Glitterhouse Records
Erstveröffentlichung 01.12.2004
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 6,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Erst war „Dirty Pillows“. Dann das seitenlang abgefeierte Großwerk „Burn the furniture“. Anschließend zog Sänger/Gitarrist/Songschreiber Graham Langley nach London, einen Job anzunehmen. Schließlich braucht es ein wenig Geld, um Musik machen zu können. Doch es ist schwierig, ein Bandgefüge aufrechtzuerhalten, wenn die räumliche Nähe fehlt. Und überhaupt: Moloch London, zu groß, zu teuer, der Job zu finster. Als Konsequenz zog Langley Anfang 2004 zurück nach Nottingham, wo er mit dem früheren Drummer, jetzigem Piano- und Percussionspieler Kieran O’Riorden die bejubelte „the lost horizon“ EP in seinem eigenen kleine Lo-Fi Heimstudio aufnahm: „Sagen wir so: Wenn Savoy Grands nächste LP hält, was diese EP verspricht, dürfen wir ein Werk erwarten, das einzig in Talk Talks ‚Spirit of Eden’ seinesgleichen haben wird.“ (Musikexpress, 5 Sterne)
Nun, ob es ein „Spirit of Eden“ wird, sei zunächst mal der Zeit überlassen, aber es ist fraglos ein Meisterwerk geworden. Und sie sind auch wieder auf Bandgröße gewachsen. Neil Wells (Bass), Neil Johnson (Gitarren) und Mark Simms (Drums) sind dazugestoßen. Simms konnte seine Leidensfähigkeit gleich bei der ersten Tour im Frühjahr 2004 unter Beweis stellen, als er die gesamte Tour mit eingegipstem Bein absolvierte. Als Schlagzeuger.
Savoy Grand wissen um die Intensität der Stille. Erst durch Schweigen, durch den sich ergebenden Raum, die dadurch entstehenden Möglichkeiten, entsteht Spannung. Alles klingt aus, lässt sich Zeit. Nachdruck durch Nachhall. Durch diese Reduzierung der Mittel entsteht natürlich & Gott sei Dank mehr Platz für Worte. Langleys klarer, nach vorne gemischter Gesang soll verstanden werden. Er erzählt mit einer unglaublichen Abgeklärtheit und Ernsthaftigkeit Geschichten aus dem Leben eines zumeist Leidenden. Eines Leidenden allerdings, dessen Blick auf die Welt und ihre Menschen nicht durch Trübsal verzerrt wird. Sein Blick ist klar, seine Beobachtung präzise, seine Fähigkeit zur Abstraktion indes ebenbürtig. „Melancholie“ beschreibt es falsch. Weil sie sich nicht entlädt. Sich nicht Freiheit verschafft.
Savoy Grand haben mit den üblichen Leisetretern wie Coldplay oder Keane nun wirklich gar nichts zu tun. Das hier ist näher an „Reign in Blood“ und „Superfuzz Bigmuff“ als an „A Rush of Blood to The Head“. Sozusagen. Eine wohlig walzende Wucht von Platte. Schon zu ihrer ersten Veröffentlichung in voller Länge hieß es: „Vor etwas über einem Jahr erschien ein Debüt, das von Savoy Grand – und pustete alles weg. Und das gänzlich ohne Härte und Böse-Wolf-Manier.“ (Intro-Spektakel „Burn the furniture“)
„People and What They Want“ ist eine Kathedrale. Die Sagrada Familia in Musik. Zeit und Raum sind nicht entscheidend. Jedem Ton, jedem Wort wird der Platz zugestanden, den er braucht. Ohne Kompromisse. Und raus kommt Staunen. Und Songs, die anders sind als andere, die aber recht eigentlich als eben Songs funktionieren. In einer Bandbreite - aber hallo – von fast Popsong zum Halb-Epos. Lautmalerei hat hier keinen Platz. Vielleicht sind Mark Hollis und Talk Talk wirklich der beste Vergleich: Ähnlich wie sie sind Savoy Grand genauso sehr mittendrin im Pop wie eben nicht. Es ist schon merkwürdig, wie still Musik stehen kann, ohne stehen zubleiben.

„Das Zauberwort heißt `Entschleunigung´. Ob es das ist, was die Leute wollen, sei dahingestellt. Es ist jedenfalls das, was Savoy Grand seit einigen Jahren, seit zwei LPs und drei EPs anbieten –leise und doch vernehmlich, unaufdringlich und doch unermüdlich, unangestrengt und doch hochgradig ambitioniert. Auch auf People And What They Want nehmen sich die vier Melancholiker aus England wieder eine ganze Menge Zeit: Acht Songs verteilen sich auf eine Gesamtlaufzeit von knapp 67 Minuten. Da ist viel Platz für Stille, für Pausen, für Ungespieltes, das bei Savoy Grand mindestens so wichtig ist wie das, was gespielt wird. Das haben sie – unter anderem, versteht sich – mit Miles Davis, Van Morrison, ca. Common One, und den späten Talk Talk gemein. Da ist auch viel Platz für Seufzen und Sehnen, für eine Poesie, die mit Pop-Konventionen nichts mehr am Hut hat, viel Platz für den Hörer, sich mit dem gehörten auseinander zu setzen. Die Töne tropfen, die Melodiebögen sind weit geschwungen, die Musik wogt und weht und fließt, bewegt sich sachte wie ein Schlafwandler, eine Stimme raunt von dunklen Geheimnissen. Im Musikexpress vom März 2004 hieß es: `Wenn Savoy Grand’s nächste LP hält, was diese EP (die Rede war von Lost Horizon) verspricht, dürfen wir ein Werk erwarten, das einzig in Talk Talks Spirit Of Eden seinesgleichen haben wird.´ Was soll ich sagen? Sie haben ihr Meisterwerk gemalt.“ (Musikexpress. 5 Sterne)

Review

A bit like their music, things in the world of Savoy Grand move slowly, but very surely.

Formed in 1997, around singer-songwriter Graham Langley, it was 1999 that (alongside other obscure acts such as Coldplay) NME named them as one of the best new bands to watch. Later that year they released the debut 7" single "The Moving Air" on Leicester's Pickled Egg label. This record received great press and narrowly missed being NME's single of the week, as the weather at the time was "too sunny".

They followed this a year later with the five track mini-album "Dirty Pillows", which MOJO Magazin described as: "Fans of minimalist heartbreak will be wringing their hands with joy over Savoy Grand's debut mini-LP 'Dirty Pillows': think of it as an English take on Slint, with hints of Soft Machine and Mark Hollis."
"Dirty Pillows" (combined with the 7" tracks) saw a mainland Europe release on Glitterhouse Records in early 2001.

Now we come to the end of 2001, and what is effectively their debut album: "Burn The Furniture"- A nine track epic, recorded over several weekends in 2001. Where earlier recordings captured the live frailty of the band, this release is more focussed and distilled - Using dramatic dynamics, string quartets, and subtle electronics to open up the dark lyrical world inside the songs.

Following the release of “ Burn The Furniture” Savoy Grand were left scattered around the UK, wondering how to follow their debut LP. Songwriter Graham Langley was living in London contemplating the dilemma between having a job and no time to make music, and having to make money to continue making music. Practical reasons had meant that a change was essential for Savoy Grand to continue so Langley returned to Nottingham and recorded 2004's Lost Horizon EP with drummer turned pianist Kieran O'Riordan. The lo-fi home recording methods and the reduction of Savoy Grand to a duo had brought a new directness and freedom to the sound, but this line-up would need expanding to produce the new full-length.

So with the addition of some of Nottingham's finest musicians, Neil Wells (Escapologists, Line) on Bass, Neil Johnson (Wolves of Greece, Great Bear) on Guitar & tape loops, and Mark Simms (Prints, Brown Owl) on Drums, they entered the studio with “Burn The Furniture” producer Mark Spivey to record what would become people and what they want.

The 8 tracks on the “People And What They Want” album include the majestic "Change Is An Engine" (featuring Jo Whoodnutt from Seachange on violin) and the stark "Spike".

Savoy Grand will be touring in March 2005 where they will be touting a tour EP of new tracks and other slightly less respectable merch. join them if you dare.

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