Rezension
Mit DIAMANTIK entführen MONDO SANGUE das Publikum in die schillernde, stylische Welt der Swinging Sixties. Natürlich nicht ohne inhaltlichen Twist - das psychedelisch angehauchte Pop-Art-Abenteuer liefert einige Grenzgänge: Eurospy, Abenteuer und Martial-Arts-Kino treffen auf Beat, Bossanova und sogar Disco. Heraus kommt ein zeitloser Genre-Cocktail, zusammengeschüttelt und serviert als knallbuntes Konzeptalbum.
Unser Rezensent ist darüber mal wieder hellauf erfreut:
Zu gut für diese Welt: Die Fake-Soundtracks von Mondo Sangue. Yvy Pop und Christian Bluthardt machen seit rund zehn Jahren Filmmusiken, wie sie heute eigentlich nicht mehr produziert werden. Dabei gilt ihre besondere Liebe den 60er und 70er Jahren, cineastisches Sehnsuchtsland ist vor allem Italien. Ihr Sound of Cinecitta ist jedoch dem abgründigen Genrekino gewidmet. Kannibalenfilm und Giallo, Italowestern und Science Fiction in der Exploitation-Variante. Ihre Soundtracks klingen dagegen gar nicht billig, sondern atemberaubend elegant und mondän ganz besonders auch dieses neue (bereits sechste) Werk. Es illustriert Thriller, Eurospy- und Heist-Movie im schicken Vintage-Sounddesign der 60er Jahre. Meisterdiebin Diamantik jagt wie weiland James Bond um die ganze Welt und die exotischen Schauplätze (Rio, San Francisco, Marrakesch, Paris) bekommen von den Mondos stilechten Klang und Atmosphäre verpasst. Wir gehen auf die Reise durch die glamourösen Swinging Sixties mit Burt Bacharach und Hugo Montenegro, mit beschwingten „BaBaBa“-Chören im schillernden „Barbarella“-Stil. Wie Soundzauberer Buthardino im Studio Handgespieltes und Digitales in stylishe Klangfarben verpackt, lässt mich immer wieder erneut staunen. Die Sounds sind meistens so dermaßen authentisch und nah an den historischen Vorbildern von Bacalov bis Morricone, Goblin und Lalo Schifrin. Musikstile von Bossa bis Beat, Library bis TripHop, Disco und Orchestermusik verschwimmen zu einem farbenfrohen Trip. Der Beat hat Groove, die Melodien Pep, die Gitarre erhebt sich auch mal zu einem mächtigen Pink Floyd-Solo. Dieser undogmatische Genre-Cocktail schmeckt, weil er von Kenner*innen mit Leidenschaft inszeniert wird und sich einfach alles nimmt, was gefällt. Yvy Pop gibt erneut mit Verve die große Edda Del'Orso (Morricones expressive Vokal-Muße) und bekommt natürlich auch wieder prominente Sangesunterstützung. Diesmal sind wieder befreundete Stammgäste wie Bela B (Ärtzte) und Rocko Schamoni dabei, aber auch Noviz*innen wie Stefanie Schrank (Locas in Love), Sedlmeir und das Pariser Duo Eroina sind zu hören. Das Vinyl sieht auch noch unverschämt gut aus, kommt im opulenten Klappcover und ist selbstredend auf 666 Exemplare limitiert und handnummeriert. Jeder LP liegt ein Filmplakat bei. (Joe Whirlypop)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
All Score Media
Dietmar Bosch
70176 Stuttgart
Deutschland
www.allscore.de
Tracklisting
1. REVOLVING ROOM< |
>2. MAIN THEME FROM, DIAMANTIK'< |
>3. DIAMOND LOVE (FEAT. STEFANIE SCHRANK)< |
>4. MARRAKESH MAY HEM< |
>5. DIAMANTIK'S AWAKENING< |
>6. HEY, MISTER COMMISSARIO (FEAT. SEDLMEIR)< |
>7. FRISCO FLING< |
>8. TICKET TO RIO< |
>9. ALL THE COLOURS OF THE NIGHT (FEAT. ROCKO SCHAMONI)< |
>10. PARIS ALLEY CAT (FEAT. EROINA)< |
>11. DISCO DRAGON< |
>12. FUNKY SHARK< |
>13. UNDER THE VOLCANO (FEAT. BELA B)< |
>14. ROAD TO MESSINA |
noch mehr von Mondo Sangue