Fehlfarben - Glücksmaschinen
Rezension
Die Musik ist ungemein druckvoll, rockig wie elektronisch, voller Haken und Ösen. Daran ist der Berliner Produzent Moses Schneider (Tocotronic, Beatsteaks) sicher nicht ganz unschuldig, der die Band einfach hat spielen lassen. Die Texte sind auf gewohnte Weise beides: geradeaus und verwinkelt, direkt und von hinten rum. Nebenbei fallen etliche T-Shirt-Slogans ab: "Wahnsinn, Wahnsinn, alles ist gut" oder "Wir haben Angst, aber leider keine Zeit dafür". So viel Kraft und Klarheit wünscht man vielen jungen Bands.
Dr. von Duhn meint:
Ihre Beste seit langer Zeit! Irgendwo zwischen Post Punk, Electro/Disco-Wave (1x mit New Order-Anleihen), rohem Rock, manchmal auch groovend, Dub/Funk-Rock, ein rauher Pop-Appeal. Viele 80er-Anleihen natürlich, sporadisch Annäherungen an moderat modernen Rock. Alles wunderbar von Moses Schneider (Tocotronic) produziert, ungeheuer kraftvoll, fordernd, sehr lebendig und direkt, lustvoll scheppernd, komplett unverschnörkelt, meist treibend und enorm intensiv, dicht, ja peitschend. Teils rhythmisch packend, gar hypnotisch. Themen wie Wirtschaftskrise, Internet-Kommunikation, zum Schluß eine wütende höhnische Abrechnung mit heutiger vergifteter Auffassung von „Respekt“, „Ehre“ (Immigranten etc.). Diverse klasse plakative Slogans. (dvd)
Tracklisting
1. Glücksmaschinen< |
>2. Stadt der 1000 Tränen< |
>3. Neues Leben< |
>4. Aufgeraucht< |
>5. Im Sommer< |
>6. Vielleicht Leute 5< |
>7. Wir warten (Ihr habt die Uhr, wir die Zeit)< |
>8. Respekt? |
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