John Lennon - Plastic Ono Band (The Ultimate Collection, 180gr. lim.Deluxe ed. )
Rezension
Half-Speed Mastered, 180g vinyl im Gatefold Sleeve, mit bedrucktem Innencover, 8-seitiges booklet und das WAR IS OVER! poster
21er. Unter Yoko Onos Aufsicht entstandene Reissue/“Neufassungen“.
- Als 2LP, wie das 2CD-Set, nur ohne die Singles, 180g. Und als 6CD/2 Audio-BluRay-Box (plus 132-S.Hardcover-Buch + Poster), mit zusätzlich (je 1 CD) „Raw Studio-Mixes“ (ohne Sound-Effekte), Demos (Home und Studio), Jam-Ausschnitte während der Sessions (meist ältere v.a. R´n´R-Songs, aber auch mal Beatles, just for fun, meist kurz), lange „Evolution Documentaries“ aller Songs (die Entwicklung der Songs wird nachvollziehbar gemacht, Probeläufe, Diskussionen im Studio, allmähliche Veränderungen…). „Elements Mix“ aller Stücke (Hervorhebung bestimmter Instrumente/Vocals, letztere auch mal pur oder fehlend, klingt ab und zu völlig anders). (Auf Audio-BluRay) das parallele „Yoko Ono-Plastic Ono Band“-Album, erstmals komplett/3x so lang, „Freeform-Jamsessions“.
Okay, das Werk werden die meisten haben, ist schließlich unbestritten sein bestes, die Frage lautet also wieder mal (wie zuletzt mehrfach bei Neil Young): Braucht man das? Wie gesagt, der Sound/die Abmischung gefallen mir sehr. Ansonsten konzentriere ich mich zur Beantwortung auf das (wie die Box limitierte) 2CD-Set (für viele sicher die interessanteste Alternative), die Unterschiede der Outtakes zu den Original-Fassungen. Mother: Deutlich kürzer, härter abgemischt, ohne Glocke, Drums stärker im Vordergrund, die Stimme am Schluß nicht soo extrem. Hold On: Dumpfer, ein bischen mehr Gitarre. I Found Out: Anfangs durchgespielt/ohne die Pausen, danach sind lange die Gitarren kaum hörbar, es wirkt dadurch „nackter“, am Ende different Vocals. Working Class Hero: Gitarrenbegleitung z.T. reicher, Melodie partiell variiert, weniger Dramatik am Ende. Isolation: Orgel fehlt, der Gesang (noch) emotionaler, keine Stimmendopplung. Remember: Klar kürzer/weniger Text, nicht so „hämmernd“. Love: Völlig anders, Ak.Gitarre statt Piano, viel langsamer, differierende Atmosphäre, Gesang einfühlsamer. Well Well Well: Laufzeit fast halbiert, wirkt nackter, Vocals weniger aggressiv. Look At Me: Akzentuiertere Gitarren, heller, Stimme emotionaler/“angegriffener“. Bei God und Mummy höre ich kaum Unterschiede. Umso mehr bei den Singles: Give Peace A Chance: Chor minimiert, auch Begleitung weit dünner, 1 Minute länger. Cold Turkey: Total andere Gitarren, zudem weit variabler/ganz andere Sounds (teils funky gespielt, längst nicht so schmerzhaft/schneidend, 2 kurze psychedelische Instrumentalphasen), rhythmisch z.T. agiler/flexibler. Auch ein bischen länger, weniger grelle Schreie am Ende. Instant Karma: Dezent anderer Charakter, bodenständiger irgendwie. Es gibt natürlich weitere Sound/Mix-Unterschiede. Am Rande: Wer nur diese LP und vielleicht Imagine hat, nicht aber die Singles: Die lohnen schon alleine. Nach flüchtigem Durchhören scheint es mir übrigens auch auf der Box eine Menge hochinteressantes Material zu geben... (detlev von duhn) P.S.: Ich nehme mal an, daß die Mixe der entsprechenden Stücke auf dem „Gimme Some Truth“-Sampler vom letzten Jahr zur CD 1 identisch sind, ohne mir sicher zu sein.
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