Idris Ackamoor & The Pyramids: An Angel Fell - Hilfe
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Idris Ackamoor & The Pyramids - An Angel Fell

Cover von An Angel Fell
Idris Ackamoor & The Pyramids
An Angel Fell

Label Strut
Erstveröffentlichung 11.05.2018
Format 2-LP+DLC
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 24,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Acht lange neue Songs in Richtung Outer Space vom Afro-Jazz-Veteranen Idris Ackamoor und seiner famosen Band. Bereits vor zwei Jahren beeindruckte mich
Ackamoor mit seinem furiosen „ We Be All Africans”-Album, irgendwo zwischen Fela Kuti und Sun Ra. Seine Band darf man als eine Art Westcoast-Gegenentwurf zu Sun Ras Arkestra verstehen, bereits in den 70ern gab es einige wegweisende afrofuturistische Platten. Seit einigen Jahren ist der mittlerweile 67-jährige Ackamoor wieder richtig aktiv und kann zusammen mit den ebenso guten Heliocentrics (deren Malcolm Catto hier auch produziert hat) durchaus als Gralshüter von Sun Ras Vermächtnis gesehen werden. Auch hier setzt er den Space-Trip des verstorbenen Meisters von der Venus überzeugend fort. Insgesamt etwas souliger und grooviger als das Arkestra, prinzipiell aber mit derselben Zielrichtung. Oft mit angenehm gemütlichen Grooves, einmal sogar Dub-Reggae, gerät der Space-Jazz hier meistens problemlos goutierbar. Ackamoors Sax fließt beim Solo manchmal ganz schön frei, auch die Violine von Sandra Poindexter setzt den einen oder anderen expressiven Akzent. Ansonsten fühlt sich hier wieder vieles nach Sun Ra an inklusive der typischen, leicht geisterhaften Chants. Mit nicht allzu außerirdischem Charme, dafür aber mit beachtlichen psychedelischen Qualitäten, vor allem die E-Gitarre von David Molina ist ein (kleines) Ereignis.(Joe Whirlypop)


18er der „Underground“-Jazz-Legende aus den 70ern, seit ein paar Jahren wieder aktiv. Freigeistigen spirituellen Jazz mit starker Groove-Betonung würde ich das nennen, relativ „leicht konsumierbar“ (wie z.B. Kamasi Washingtons Epic, aber deutlich anders), doch mit viel Tiefe und Melodie (in den meisten Stücken ein wichtiger Faktor)! Der Groove ist lässig oder funky, Afro-angehaucht oder zwingend, hypnotisch oder auch mal mit stringentem Zug und Tempo, das Sax teils inbrünstig, gern melodisch, die Soli mit freien Elementen durchsetzt, doch in begrenztem Rahmen. Zum Sextet gehören außerdem eine Geige (Sandra Poindexter, u.a. Leroy Jenkins-beeinflußt, partiell ebenfalls melodiereich), E-Gitarre (sporadisch dezent psychedelische Nadelstiche), Gesang, neben Drums noch Percussion, sporadisch Keyboards eine ungewöhnliche Besetzung, die perfekt harmoniert und interagiert! Einige Stücke fallen (leicht) aus dem Rahmen wenn z.B. aus einer Art „Space-Gospel“ sich ein Coltrane-inspirierter Sound in relativ zeitgemäßem Groove entwickelt, wenn „Dub-Afro-Soul-Jazz“ ein Pharoah Sanders-Flair (der frühen 70er) umweht, ein tolles expressives Vibrato-Sax an balladesken Gato Barbieri zur Latin-America-Zeit erinnert! Und mehrfach taucht Sun Ra-Einfluß auf, aber es ist (v.a.) eher der Gestus, der Vibe, finde ich, als direkt die Musik im engen Sinne. Wozu manchmal auch ein gewisser Space-Touch gehört. Und eine kleine Prise Afro-Feeling. 8 längere Stücke, Malcolm Catto/Heliocentrics produzierte (das paßt!). Eine dicke fette Empfehlung! (dvd)

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