Terry Allen & The Panhandle Mystery Band - Just Like Moby Dick
Rezension
20er. 6 Jahre nach seiner letzten (großartigen!) LP endlich wieder Neues von einem meiner alten Lieblinge. Seine Panhandle Mystery Band umfaßt nach wie vor alte Bekannte wie Lloyd Maines (Slide, Pedal Steel, viel Dobro), Richard Bowden, Bukka und Jo Harvey Allen, zudem Koryphäe Charlie Sexton (auch Co-Producer), als Harmony/Backing/Duett/Lead-Sängerin Shannon McNally (u.a. Dr. John, Jim Lauderdale, Rodney Crowell, Son Volt) u.a. Reichlich Top-Personal also, entsprechend tolles edles Spiel (auch, wenn es eher unspektakulär klingt), klasse (kurze/konzentrierte) Soli (neben den akustischen Saiten, wozu auch Gitarre, sporadisch Mandoline gehören, agieren fast permanent Akkordeon, Geige/z.T. Cello, manchmal Piano). Und seine souveräne wunderbare Stimme liebe ich einfach. Das Album ist eine Art loses Konzept-Werk mit „Moby Dick“-Anleihen, 1x einer Brecht/Weill-Referenz, und gewohntem 1st class-Songwriting! Oft gehalten in gewohnten Songwriter-Country-Gefilden mit einem gewissen Outlaw-Flair wie in den 70ern, voller Tiefe, Wärme und jeder Menge Gefühl, ob völlig relaxt/gelassen und in sich ruhend, mal herrlich feinziseliert oder etwas melancholisch in 2 der Balladen, resp. leise dramatisch, selten ein bischen forscher/schneller/handfester (ansatzweise dezent rockig). Phasenweise verstärkt traditionsbewußtes Feeling (sehr willkommen), zwischendurch auch mal Shanty-Elemente. Eine exquisite kleine 3-teilige Suite fällt in sich völlig unterschiedlich aus, und auch gegenüber dem Rest des Albums: Roots Rock-Tendenz in harmonisch eigen, originell und spannend; ziemlich düster mit Drones-artigen Klängen; stärkere rhythmische Betonung mit Southern Gothic-Touch und ein bischen Gypsy-Feeling (bis auf den Gypsy-Aspekt gilt das auch für einen weiteren, dunkel gefärbten Track). Ebenfalls leicht „anders“ klingt eine abgespeckte old-fashioned Pop-Feeling atmende Ballade. Eine große Empfehlung! (dvd)
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