Simon Joyner: Step Into The Earthquake - Hilfe
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Simon Joyner - Step Into The Earthquake

Cover von Step Into The Earthquake
Simon Joyner
Step Into The Earthquake

Label BB*Island
Erstveröffentlichung 06.10.2017
Format CD
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 9,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

17er. Der Mann ist ein Phänomen. Okay, er haut nicht ein Meisterwerk nach dem anderen raus, aber immer wieder ist eines dazwischen. Was leider immer nur von ganz wenigen so wahrgenommen wird. Vielleicht auch wegen des zwar oft großartigen aber definitiv „andersartigen“ immens eigenen Songwritings. Hier hat er wieder ein tolles neues Album produziert! Ungemein gehaltvoll! Die Gangart weitgehend zurückhaltend, ob minimalistisch, luftig, träge dahinfließend resp. schleppend, ziemlich düster, dunkel und melancholisch, dramatisch aufgeladen, oder auch tougher und ziemlich kräftig. Die Instrumentierung rund, organisch und angenehm lose/locker zugleich, manchmal phasenweise beinahe zerfallend bzw. irgendwie torkelnd bis harmonisch aufgebrochen, angeschrägt (klasse!!), getragen (parallel) v.a. von den Paarungen akust./elektr. Gitarre und Piano/Orgel, punktuell schön ergänzt von Pedal Steel (?), Mellotron, Vibrafon, Geige, Cello, Harmonica. Oft zelebriert er eine Art Proto-Americana mit 70s-Touch (bzw. völlig zeitlos wirkend), mit und ohne The Band-Assoziationen, voller Wärme, mal gekreuzt mit Roots Rock (entfernt ähnlich späteren Green On Red). Anderswo würde ich´s eher Songwriter-Rock nennen (folkig, kurzzeitig kontrolliert-noisy oder bis hin zu einer gewissen Ähnlichkeit mit einem rootsig angehauchten Lou Reed), zwischendurch mal etwas zerschossen wirkend, fast in Zeitlupe. Er läßt sich in einigen Stücken viel Zeit, am Schluß auf die Spitze getrieben (und doch aus der Reihe fallend) in 19 tollen Minuten: Zunächst rhythmuslos/ultralangsam und rein instrumental, psychedelisch aufgeladen, gar Anklänge an frühe Pink Floyd oder „The End“, später immer weiter verdichtet mit einer dicken Prise Velvet Underground (die längeren Stücke) und enorm intensiv, schließlich fasernd sich auflösend grandios! Überhaupt: Ich höre nicht einen auch nur ein wenig schwächeren Song, dafür mindestens 5 weitere absolute Highlights. Und gelegentlich schleicht sich ein gewisser Dylan-Einfluß ein (freilich in sehr individueller Ausprägung), ein kleines bischen erinnert´s mich auch mal, wenngleich stilistisch nicht identisch, an Terry Allen (meets Jerry Jeff Walker?). Eine große Empfehlung! (dvd)

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