Kristofer Aström - From Eagle To Sparrow
Rezension
Kristofer allein zuhaus: Segenswerterweise begibt sich der seelenvolle Schwede immer mal wieder auf rein akustische Solo-Pfade, und schenkt uns – meist in Folge eines prachtvoll gelungenen Americana-Voll-Band-Werkes – eine intensive, im Alleingang realisierte Song-Kollektion, mit der er das Kristofer-Kenner-Herz noch tiefer berühren kann. Auch auf das großartige Band-Werk Sinkadus (2009) folgt jetzt ein solches intimes, intensives, irisierendes Kleinod, gefüllt mit 12 berückend bewegenden Songs, die des Sängers warme, verletzlich-brüchige, gefühlvoll unter die Haut schneidende Stimme in kleiner und kleinster Besetzung im Fieber glühen lässt. Wie wenig es dabei braucht, um mitten ins Herz zu treffen, zeigt dabei jede dieser naturbelassenenen, häufig solitär dargereichten Folk-Perlen, nur wenige Gast-Beiträge schmücken das karg-herzvolle Instrumental-Interieur, häufig ist es Kristofer selbst, der sich gekonnt allein auf der akustischen Gitarre begleitet, oder mit der Mundharmonika schneidende Zeichen setzt. Aber gerade diese Einsamkeit ist es, die den Liedern ihre unwiderstehliche, echte und ehrliche Lebendigkeit verleiht, gepaart mit der ihm eigenen natürlichen Musikalität, die uns Melodien von bewegender, bleibender Wärme schenkt. Zwei, drei Mal übernimmt das Bandgefühl die Regie, lassen Patrik Gustafsson (Drums), Mikael Lundgren (Bass), Per Westling (E-Gitarre) und Mattias Nyberg (Keyboards) einen etwas heftigeren Americana-Wind wehen, aber es sind die solitären Melancholie-Momente, die den Gänsehaut-Geist dieses Seelen-Song-Werkes ausmachen. Und wenn der Meister der Einsamkeit in Full Moon seine verwundbar wirkenden Worte von der zart hauchenden Maria Taylor trösten lässt, dann ist das wirklich nicht mehr von dieser Welt… (cpa)
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