Rezension
Da muss ich gleich mal den Verdacht zerstreuen, hier würde ein blutiger Newcomer was versuchen. Daher gleich Fakten auf den Tisch, das Album, wie die begleitende Band entstammt dem Düne-Clan.
Da musste ich mich auch nicht lange über die sofortige Vereinnahmung durch den typisch kargen, aber magisch wirkenden Liederzirkel wundern. Die – ja nicht blutsverwandten Brüder Düne habe sogar noch Zuwachs bekommen, die Drums werden von Neman Herman Düne betätigt. Wer bisher etwas von dem Songwriter Cody aus Brooklyn weiss oder gar Songs von ihm kennt, belehre mich eines besseren, mir kam da bisher nichts unter (8 LPs soll es geben). 60 Seconds ist eine Songsammlung (2000-2005). Scheinbar gluckten in diesem Zeitraum auch die Dünes ständig mit ihm zusammen. Das Album wirkt sehr organisch, als stammte alles aus einer Session.
Während mir letzte Düne Werke manchmal doch zu schlicht und etwas scheppernd daher kamen, ist hier wieder der Charme der besten Arbeiten dieser Anti-Folk Ikonen präsent. Jeder Song überstrahlt die auferlegte Einfachheit, einfach durch Idee und Intensität. Die kleinen Extrakunststücke wie das Klarinettenintermezzo in Hey Jim wirken dann gleich doppelt und dreifach. Als Musiker sollte man den Clan ohnehin nicht unterschätzen, auch wenn sie manchmal alles dafür tun, aber die fast barocke Gitarre auf Words To The Wise ist herausragend und zeugt von Meisterschaft.
Ansonsten entsteht hier Athmosphäre die an Leonard Cohens Suzanne heran reicht. Lieblichkeit und einfache Zuversicht entströmt den Songs, es ist ungeheuer angenehm. Plötzlich und unerwartet findet sich Turner Cody in der ersten Klasse der Songwriter Alben, weil alle 14 Songs ihr unverwechselbares Etwas haben und das Umfeld hilft hier mächtig mit. (ICC)
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