Nick Cave & The Bad Seeds - Wild God
Rezension
Welch ein Werk. Die Instrumentierung baut auf Streicher, Piano, Keyboards, z.T. auch Bläser (oder Glocken), plus eine Menge Chöre/Backing Vocals, Gitarren haben insgesamt wenig Bedeutung. Balladen überwiegen. Das Ergebnis verfügt über eine Menge schwelgende respektive orchestrale, ja manchmal geradezu überbordende Phasen, emotional zugespitzt (beinhaltet aber auch recht schlanke/runtergeschraubte Arrangements in Teilen), Drama mehrfach inklusive, dazu passt seine Stimme: In ganz großer Form, so gut wie selten! Religiöse Untertöne und pure Freude vermischen sich, zuweilen in faszinierender Atmosphäre. Gerade mal ein einziger Track überzeugt mich nicht voll und ganz (O Wowowow, eine Art Indie Pop mit angedeutetem Groove), ansonsten: Lauter Höhepunkte, zwei davon noch einmal herausragend: „Conversion“ (zur Hälfte relativ handfest, irgendwie etwas gospelhaft, wie auch andere Songs hier, voll im Saft, zum Schluss berauschend; davor sehr zurückhaltend, ganz dezent dräuend und sehr einfühlsam); sowie das wundervolle erhabene „Joy“, dunkel schillernd und rhythmusarm, in der Begleitung fast zeitlupenhaft, während die grandiosen Vocals quasi predigen, punktuell ein Chor hinreißend, triumphal! Während all dessen erlaubt sich die Begleitung in einigen Nummern einige harmonische Freiheiten. Im Ganzen gesehen: So klang er eigentlich noch nie. Ganz große Empfehlung. (detlev von duhn)
Tracklisting
1. Song of the Lake< |
>2. Wild God< |
>3. Frogs< |
>4. Joy< |
>5. Final Rescue Attempt< |
>< |
>6. Conversion< |
>7. Cinnamon Horses< |
>8. Long Dark Night< |
>9. O Wow O Wow (How Wonderful She Is)< |
>10. As the Waters Cover the Sea |
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