Nick Cave & The Bad Seeds - Idiot Prayer: Nick Cave Alone at Alexandra Palace
Rezension
Nach der überwältigenden Resonanz auf das Streaming-Event im Juli kommt "Idiot Prayer: Nick Cave Alone at Alexandra Palace" am 05. November in die Kinos. Flankiert wird der internationale Kinostart vom gleichnamigen Live-Album.Aufgenommen im Juni 2020, als in England gerade die ersten Maßnahmen zurückgenommen wurden und das Land langsam wieder aus dem Lockdown erwachte. Caves Solo-Performance sollte in erster Linie eine Reaktion auf die Isolation und die Einschränkungen der Zeit davor sein. Er präsentiert seine Stücke so minimalistisch wie selten zuvor, allein am Klavier, wobei das Set des Australiers alles von frühen Bad Seeds- und Grinderman-Kompositionen bis hin zum aktuellen Nick Cave & The Bad Seeds-Album "Ghosteen" beinhaltet.
Unser Rezensent über das Album:
20er 84-Min.-Live-Set, während Corona live solo (am Piano) im Alexandra Palace/London aufgenommen. 22 Songs von 1986 bis 2019 (u.a. 6 Stücke von Boatman´s Call, auch 2 von Grinderman, 1 neues), doch großteils aus den letzten 25 Jahren (nur 3 aus den 80ern), öfters ist der ursprüngliche Charakter/die Atmosphäre mehr oder weniger stark verändert (v.a. in Richtung ruhigerer Gefilde). Ohne jegliche Ansagen, konzentriert und emotional, balladeske Gangart überwiegt weit, recht gern mit melancholischer Note versehen (in unterschiedlicher Ausprägung). Das Piano agiert teilweise sparsam bis beinahe tropfend, noch lieber (und dann meist gleichzeitig) relativ sanft angeschlagen, aber beständig variiert, mit nur ganz wenigen kurzen Ausbrüchen deren geringe Anzahl mich generell überrascht (auch des Gesangs); ich meine richtige, zornige/aggressivere oder dramatische, nicht das gelegentliche temporäre Anziehen von Anschlag/Lautstärke. Manchmal klingt er zärtlich, barmend, oder auch ein wenig romantisch, voller Harmonie, sporadisch gar beinahe klassizistisch. 1,2 Tracks lassen mich an Piano-Solo-Sachen von John Cale in den 80ern denken (ich hatte mit mehr gerechnet). Meine persönlichen Favoriten: Mercy Seat (da geht er mehr aus sich heraus), Jubilee Street (gilt Ähnliches), Ship Song (eher schlicht, aber überzeugend!), Higgs Boson Blues (klar längster Song hier, sehr eindringlich), kontrastreicher als sonst; was auch für die exquisite irgendwie hypnotische Deutung von Papa Won´t Leave You Henry gilt. Und schließlich Galleon Ship. (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
SPV Schallplatten, Produktion und Vertrieb GmbH
Boulevard der EU 8
30539 Hannover
Germany
contact@spv.de
Tracklisting
CD1< |
>1. Spinning Song< |
>2. Idiot Prayer< |
>3. Sad Waters < |
>4. Brompton Oratory< |
>5. Palaces Of Montezuma< |
>6. Girl In Amber< |
>7. Man In The Moon< |
>8. Nobody's Baby Now< |
>9. (Are You) The One That I’ve Been < |
>Waiting For?< |
>10. Waiting For You< |
>11. The Mercy Seat< |
>12. Euthanasia< |
>< |
>CD2< |
>1. Jubilee Street< |
>2. Far From Me< |
>3. He Wants You< |
>4. Higgs Boson Blues< |
>5. Stranger Than Kindness< |
>6. Into My Arms< |
>7. The Ship Song< |
>8. Papa Won't Leave You, Henry< |
>9. Black Hair< |
>10. Gallon Ship |
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