Hot Snakes - Jericho Sirens
Rezension
Viertes Album in fast 20 Jahren Bandgeschichte: die Band aus San Diego (hervorgegangen aus Drive Like Jehu, Rocket From The Crypt und Pitchfork) pausierte mal für einige Jahre, fand 2010 aber wieder zusammen und hat jetzt tatsächlich doch noch ein neues Album hingekriegt. Hot Snakes spielen modernen US-Punkrock, exakter wohl Post-Hardcore, was sich für mich wie eine etwas glattere und bessere Produktion von 90er Crypt-Bands anhört. „Hardcore Garage Punk“ war auch irgendwo zu lesen. Sauber produziert und präzise gespielt, die Vocals von Rick Froberg sehr dynamisch, auch hier mit Reminiszenen an klassische Crypt-Bands oder auch Richtung Vic Bondi und Articles Of Faith, nicht zu theatralisch oder gar hysterisch. Die Gitarrenarbeit ist ausgesprochen druckvoll, es gibt viel mehr teils recht komplexe Riffs als Soli in durchaus eigenwilliger Soundästhetik, teils ein bisschen an Vorbilder wie Wipers erinnernd und meistens zweistimmig unsiono gespielt. Fast alles schnell, aber kein Hardcore-Geboller. Wie das im Ami-Punk so ist, gibt es auch die eine oder andere sehr eingängige Hookline, die den aggressiven, treibenden Sound aber angenehm auflockert. Ein gewisses Maß an Hardcore-Verbissenheit lässt sich nicht leugnen, zornige junge Menschen brauchen wohl derartigen Highspeed-Rock'n'Roll. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. I NEED A DOCTOR< |
>2. CANDID CAMERAS< |
>3. WHY DON'T IT SINK IN?< |
>4. SIX WAVE HOLD-DOWN< |
>5. JERICHO SIRENS< |
>6. DEATH CAMP FANTASY< |
>7. HAVING ANOTHER?< |
>8. DEATH DOULA< |
>9. PSYCHOACTIVE< |
>10. DEATH OF A SPORTSMAN |
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