Mono - Pilgrimage Of The Soul
Rezension
21er meines langjährigen Post Rock-Favoriten. Mit 1 Ausnahme längere Stücke (6-8 Min., 1x gar 12). Im Prinzip variieren sie wieder ihre gewohnten Post Rock-Schemata, mit insgesamt jedoch anderer Schwerpunktsetzung. Im Einzelnen: Einsam-melancholische fast meditative Sounds von tropfendem Piano und leisen Keyboardschleiern, die erst spät und ganz langsam (und nur kurzzeitig) klanglich aufgefüllt werden (u.a. von Streichern); kein Schlagwerk, nichts Herbes, eine absolut berückende Melodie! Größere Kontraste denn je: Superzart startend, schlagartig heavy, verzerrt bis tremolierend bis hart-elegisch, die volle Klang-Breitseite. Die Variante allmähliche aber stetige Steigerung, etwas wehmütig z.T., hin zur elegisch-konzertanten Grandezza, wunderschön! Sachte, sanfte, etwas repetitive Klangwolken, die erst nach der Hälfte von einem ungewohnten Rock-Groove (vom Info als „Disco“ tituliert) und schroffen Distortion-Gitarren unterfüttert werden, sich wie üblich verdichten, melodisch apart verziert. Der 12-Minüter: Langes fast graziles bis leicht träumerisches Intro aus Orgel, Flöte (?) und Glockenspiel, das nach einer eher kurzen orchestralen Verdichtung genauso zurückhaltend fortgesetzt wird, bevor sich diesmal nachhaltig eine wuchtig-monumentale Klangwand bildet absolut typisch und überwältigend. 2 Stücke sind überraschend schnell auf Betriebstemperatur, in einem Fall dann ein beständiges Auf und Ab, irgendwann richtig voluminös, die ganze Zeit von einer betörenden Melodie durchzogen; erhebend, fesselnd, ergreifend! Der andere Track wird ziemlich non-stop bis zum Schluß gesteigert, symphonisch und relativ vielschichtig. Schließlich: Piano und Streicher in poetischem ruhigem gemächlichem Fluß, das ganze Stück hindurch keine Gitarren, keine Drums. Ihre repetitive Arbeitsweise, was Melodien und Motive betrifft, reizen sie übrigens recht massiv aus. Aber das kennt man ja auch von ihnen. (detlev von duhn)
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