Rezension
Eine der ebenso überzeugendsten wie mitreissendsten Zeitreisen des frühen 2017 kommt aus Würzburg. Vehement vokal geführt von der US-Amerikanerin Debby Craft stürzt sich das auch instrumental beeindruckend agierende Quartett in die goldenen Zeiten des progressiven Blues-Hard-Rock, und lässt das Hier & Jetzt mit Lust und Spielfreude weit hinter sich. Zwischen klassischem, schwer schleppendem Hardrock, Psyche-Rock-Phantasieflügen, Blues, Boogie und Rock'n'Roll bewegt sich das packende Progressive-Panoptikum, während Debby eben nicht den liebreizenden Kontrast zur sie umgebenden Härte liefert, sondern die Songs mit ihrer schneidenden Stimme und ungebremsten Energie noch weiter befeuert. Um sie herum webt und wabert die farbenreich schillernde Vielfalt der seligen Siebziger, angetrieben von verspielt druckvollem Schlagwerk, beschleunigt und bereichert durch deftig verzerrte, aber gekonnt gemeisterte Gitarrenparts, aber es ist das großartige, orgellastige Tastenwerk in der gleißend-goldenen Mitte zwischen Jon Lord, Doug Ingle, Bernd Held und sogar Ray Manzarek, das die 10 Tracks von Blue Eyes merklich über das Gros der derzeit grassierenden Retro-Rock-Welle hervorhebt, und in der ersten Klasse zwischen Birth Control und Deep Purple agieren lässt. (cpa)
Tracklisting
1. YOU KNOW THAT I AM EVIL< |
>2. I AM WHAT I AM< |
>3. I WANT TO LOVE< |
>4. TRUE BLOOD< |
>5. SOUL BURN< |
>6. SPACE ROCKIN WOMAN< |
>7. ROAD OF LIFE< |
>8. WITCHCRAFT< |
>9. ARISE< |
>10. DANCE WITH THE DEVIL |
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