Levin Goes Lightly - Numb
Rezension
Drei Jahre nach seinem großartigen Album „Rot“ ist Levin Stadler zurück erneut mit einem großen Wurf. Seine dunklen Vocals passen perfekt zum stoischen Groove seiner kompetenten Band. Die Wurzeln liegen eindeutig in den postpunkigen 80ern - jedoch immer weniger bei den wütenden DAF, sondern bei eher ausgeruhten Bands wie New Order, Cure und sogar Pet Shop Boys. In ruhigeren (fast dreampoppigen) Momenten klingt auch der schwelgerische Pop von OMD und die karge Melodik von Motorama durch. Statt handgespielter Drums dominiert eine stramm marschierende Beatbox zum hypnotischen Sequencer-Beat. Die deutschen und englischen Texte sind unprätentiös und doch persönlich, der Sound ist postmodern bis zeitlos. Auch auf „Numb“ treffen analoge Tastensounds auf pointierte Gitarren a la Robert Smith, Details erinnern auch an den reiferen Bowie. Eleganz und Glamourfaktor des Vorgängers (Marke Roxy Music und Japan) sind diesmal einer funktionalen Gradlinigkeit gewichen, die die Songs eindimensionaler, aber auch wirkungsvoller macht. Cold Wave? Warum nicht. Hier gibt es reichlich Futter für den düsteren 80er-Dancefloor. Der Sound ist meistens angenehm schlank, die Melodien sind schwelgerisch und Levins dunkle Stimme (mit latentem Gothic-Vibe) ist absolut charismatisch. Die Songs unterscheiden sich nicht allzu sehr voneinander, fast alle sind hypnotisch, stoisch, dunkel und treibend. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. Wasser< |
>2. Headbanging< |
>3. Fleck< |
>4. Allein< |
>5. Trick< |
>6. Numb< |
>7. Okay< |
>8. Circles< |
>9. Endorphin< |
>10. Kindness & Destruction< |
>11. Sterne |
noch mehr von Levin Goes Lightly