Rezension
Thom Yorke, Jonny Greenwood und Tom Skinner aka The Smile mit ihrem zweiten Album. Aufgenommen zwischen Oxford und den Abbey Road Studios, von Sam Petts-Davies produziert sowie abgemischt, enthält zudem Streicherarrangements des London Contemporary Orchestra. Unser Rezensent beschreibt's so:
Die 2. LP der „Neben-Band“ von Thom Yorke und Jonny Greenwood, wieder mit dem tollen Drummer Tom Skinner (der vor 1 Jahr ein famoses Werk unter seinem Namen herausgebracht hat, hier öfters ausgesprochen intelligent wie diffizil agiert). Nur 8 Stücke, aber mit einer Ausnahme alle 5 Minuten plus lang. Wie schon beim Debut betören zuweilen die verwendeten Sounds, unter beständig wechselnder Führung. Ein dezent vertrackter Gitarren-Prog-Rocker non-konventioneller Art ruft leise Erinnerungen an Früh-80er King Crimson wach (mit artifiziellem Pop-Gesang); ein kunst/anspruchsvoller Track dagegen an die späten Beatles (okay, ein bischen nur, und ohne deren Eingängigkeit), mit Psychedelic-Elementen neuerer Lesart für einige Momente versehen, dominiert von Piano und Streichern (die kurz eskalieren). Dieselben Instrumente beherrschen eine ansatzweise geheimnisvolle Ballade mit Falsett-Gesang und temporärer wahrer Streicher-Grandezza. Anderswo erscheint eine Pop-Nummer sehr eigener Art gleichzeitig irgendwie abgespeckt und farbenreich, runtergedimmt oder auch parallel unter Spannung stehend und relaxt, harmonisch und dissonant (gegen Ende, sehr reizvoll!), akustisch/elektrisch (Saiten + Streicher/Tasten). Einem weiteren zurückhaltenden tastengeprägten Stück (in der 2. Hälfte unter opulenter Streicherbeteiligung) kann ich wenig abgewinnen. Mein persönliches Highlight wirkt über weite Strecken eher zart/filigran bis abermals zurückhaltend in teilweiser Schräglage, die später in faszinierenden vollmundigen Schönklang transformiert wird, um noch einmal die Gangart zu wechseln, hin zu großartigem schwerem heavy Avantgarde Rock (ein ganz klein wenig King Crimsons Red ähnelnd). Teils harmonisch gewagter „New Psychedelic-Art Rock“ paart Gitarren-Dominanz mit zarter Filigranität (gleichfalls psychedelisch unterfüttert) und straighten Rock-Phasen. Schließlich erstrahlt ein manchmal etwas unwirklich und sphärisch anmutender später unregelmäßig pochender Song in fremdartiger faszinierender Schönheit. Insgesamt lässt sich einige Male der Begriff „Future Pop“ verwenden, einiges klingt nicht so viel anders als beim Debut (weniger repetitiv freilich, und mehr Streicher, die eh wenigen straighteren Rocker von damals fehlen ganz), punktuelle/kurzzeitige Assoziationen umfassen neben den erwähnten Bands Radiohead natürlich, späte Talk Talk, Grizzly Bear, am Rande auch Animal Collective (gesanglich allerdings weit weg). (detlev von duhn)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Beggars UK Ltd.
17-19 Alma Road
SW18 1AA London
Vereinigtes Königreich
Verantwortlich
375 Media GmbH
Schlachthofstr. 36
21079 Hamburg
Deutschland
https://375media.com/
Tracklisting
1. Wall Of Eyes< |
>2. Teleharmonic< |
>3. Read The Room< |
>4. Under Our Pillows< |
>5. Friend Of A Friend< |
>6. I Quit< |
>7. Bending Hectic< |
>8. You Know Me! |
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