Loretta - Between Planets
Rezension
Das letzte Album "The Stars My Destination" gab's 2019. Die sich selbst vermarktende Band mit den gelassenen, samtweichen Melodien hat ein Neues, vinyl-only.
Laut Discogs das elfte Loretta-Album in rund 30 Jahren: Grund genug, mal wieder die einsame Spitzenklasse der Stuttgarter Gitarrenrockband zu besingen. In einer besseren Welt müssten Loretta in einer Liga mit internationalen Größen von Jayhawks über Tom Petty bis Big Star und Go-Betweens gehandelt werden. Da die Welt schlecht ist und die Band ihre durchaus aussichtsreichen Welteroberungspläne wohl schon vor Jahren begraben hat, machen sie eben einfach nur halbwegs regelmäßig so wunderbare neue Alben wie dieses hier, das dann halt nur ein kleines, feines Fachpublikum erreicht. Schade, aber für mich dennoch toll, auch weil die offizielle Album-Release-Party (12. Januar Rakete, Stuttgart) dadurch wiederum im familiären Kreis stattfinden kann. Johann Polzer (Drums, Keyboards), Rainer Rupp (Guitar, Lap Steel, Vocals), Andreas Sauer (Vocals, Guitar) und Sebastian Zimmermann (Bass) erweisen sich erneut als kompakt-harmonische Einheit, gemeinsam zaubern sie einen unglaublich runden, wissenden, reifen und ausgewogenen Sound von völlig zeitloser Gelassenheit und Klasse, dass ich wieder nur begeistert staunen kann. Luftige Jangle-Gitarren, ein paar sehr dezente Keyboards höchsten mal eine kleine Steelguitar und ein zartes Gast-Sax als Ornament: in diesem wohlgeordneten instrumentalen Rahmen entfalten die Songs von Andreas Sauer ihre intensive und herzerwärmende Wirkung. Stilistisch zwischen Softock (Wings, ELO, Al Stewart!) und Americana (Neil Young natürlich), Power- und Jangle-Pop, klassischem Singer/Songwritertum und reinster Byrds- und Beatles-Grandezza schimmern die 13 Songperlen im warmen Spätsommerlicht, scheinbar mühelos von Bernhard Hahn und Johann Polzer produziert. Mastermind und Songwriter Andreas Sauer schüttelt die schönsten Melodien wieder im guten Dutzend aus dem Ärmel, unaufdringlich eingängig und oft genug klingt es wie gecoverte Lieblingssongs aus vergangenen Dekaden dabei sind hier nur zwei Fremdkompositionen von befreundeten Lokal-Acts zu hören. Ein Highlight: „But You've Got To Dance“ mit funky Drive, Slapbass und Lap Steel! Die stärkere Präsenz von Tastensounds lockert das Album gekonnt auf und ergänzt die luftig perlenden Gitarren und die butterweichen Harmonies. Und ja, wie immer gilt: Die neue Loretta ist die beste Loretta. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. This Is The Band< |
>2. A Tale Of Two Bodies < |
>3. Every Time You Say It's Okay I Know It Is Okay 03:01< |
>4. Everything Is So-So 03:28< |
>5. The Kitten Next Door 03:14< |
>6. Certain Lights 04:33< |
>7. But You've Got To Dance 04:03< |
>8. Love Is Waste 04:00< |
>9. You And Me, An Absurd Play 03:13< |
>10. Sophie And Ben 03:30< |
>11. David Cassidy's Last Words 02:54< |
>12. Strawberry Moon 03:37< |
>13. Frank Grillo 03:53 |
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