Sprung Aus Den Wolken - Sprung Aus Den Wolken
Rezension
Kultalbum von 1982, auch vier Dekaden später noch ein ziemlich harter Brocken. Die Berliner Sprung aus den Wolken um Kiddy Cinny entstammten der Geniale Dilletanten-Bewegung und standen bei legendären Auftritten anno 81 auch mit den Einstürzenden Neubauten auf der Bühne. Mitglieder in beiden Bands waren Alexander Hacke und Jochen Arbeit. Das unbetitelte Debütalbum erschien nach einer EP und Cassetten-Releases beim eigenen Faux Pas-Label. Heute klingt es nach einem rohen Hybrid aus Dub und Industrial. Weitgehend minimalistisch produziert, mit rudimentären elektronischen Noises, teils Beatbox und einem mächtigen, an Jah Wobble gemahnenden Bass. In der Tradition von britischen Klangforschern wie den frühen Cabaret Voltaire und Throbbing Gristle und im klassischen punkbefeuerten DIY-Geist machen hier kreative Nichtmusiker Musik. Die fällt hart und kantig aus, glänzt aber auch mit innovativen Ideen und einer herrlichen Unbefangenheit. Krach und Anarchie bahnen sich ihren Weg und münden teils in hypnotische Jams von spaciger Tanzbarkeit („Sei Still“). Der Reissue kommt komplett remastered (klingt toll!), hat ein rekonstruiertes Original-Artwork, zahlreiche Fotos und Linernotes von Alexander Hacke (Neubauten). Nicht von den ersten harschen Höreindrücken abschrecken lasse, dran bleiben lohnt sich. (Joe Whirlypop)
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