Rezension
Nun auch als reguläres classic black vinyl.
Total angesagte Band, deren Reize sich mir bislang verschlossen hatten. Jetzt also ein neuer Versuch mit dem vierten Idles-Album. Die Truppe au Bristol spielt harschen, kantigen und betont schlechtgelaunten Postpunk. Mit geshouteten Vocals (oft eher Sprechgesang) zu tribalistischem Beat. Dazu eine knochentrockene Gitarre (Marke Gang Of Four), die fast nur rhythmische Akzente setzt, sowie ein fuzziger Monster-Bass mit geballter Wucht. Sänger Joe Talbot dominiert mit seinen derb-gutturalen Vocals das Geschehen, im Vergleich zu Acts wie Sleaford Mods kommt das allerdings recht grobschlächtig rüber. Nicht umsonst hieß das Debütalbum „Brutalism“ und auch das neue Werk ist ein kantiges Stück Musik. Mit deutlichen 80er-Einflüssen (Killing Joke, The Fall), insgesamt aber doch neu und betont anders. Die Power ist enorm und oft auch trotz rhythmisch angezogener Handbremse immer latent spürbar. Finde ich erstaunlich, dass solche Musik kommerziell so erfolgreich ist das letzte Album „Ultra Mono“ schaffte es im Königreich an die Spitze der Album-Charts. Düstere und aggressive Härte, depressiv und wuchtig, derb und gnadenlos keine leichte Kost (einmal sogar explosiver Grindcore a la Napalm Death). In richtig treibenden Songs wie dem furiosen „Meds“ taugen Idles aber definitiv für den Alternative Dancefloor. (Joe Whirlypop)
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