Dinosaur Jr. - Sweep It Into Space
Rezension
Eine schöne neue Version des Rock-Kontinuums - Riff, Power, Beat und Sehnsucht. Das 13. Studioalbum der Indie-Rock-Legenden, koproduziert von Kurt Vile! Aufgenommen, wie immer, in Amherst's Biquiteen, begannen die Sessions für Sweep It Into Space im Spätherbst 2019, im Anschluss an eine West Coast/ South East Tour. Der einzige zusätzliche Musiker, der dieses Mal zum Einsatz kam, war Kurt Vile. In der Tat ist Sweep It Into Space ein sehr cooles Album. Wie üblich, schreibt und singt Lou Barlow zwei der Dutzend Stücke des Albums und Murphs zupackendes Schlagzeugspiel treibt die Platte "like a Go-Kart from Hell". Lous Songs hier sind so elegant wie immer. Aber es gibt auch ein paar Momente, in denen man nicht ahnen würde einer Dinosaur Jr. Platte zu lauschen. Dennoch haben Sie diesen unverwechselbaren Sound.
Unser Rezensent meint dazu:
21er. Satte 5 Jahre Pause seit der letzten LP. Daß sich trotzdem keine großen Veränderungen eingestellt haben (mit Ausnahmen!), verwundert wenig. Natürlich entzücken immer noch die charakteristischen kurzen melodiegetränkten Guitar-Soli (manchmal mit einer Extraportion Distortion oder schneidender Säure). Überhaupt betonen einige Songs so massiv wie schon seit Ewigkeiten nicht die melodische Seite, ohne besondere Härte oder Schärfe, geradlinig, eine kleine Prise (Power) Pop-Appeal, mal beinahe geschmeidig… Anderswo wird´s härter, schneidender, doch ohne richtige Widerhaken, in einem Fall fließt die Musik wie Lava. Sehr schön in einzelnen Stücken die Beweglichkeit, Kantigkeit und stärkere rhythmische Akzentuierung, ein in Sehnsucht gebadeter leicht gebrochener Gesang samt punktueller Crazy Horse-Gitarre, bzw. (2x) ein luftigerer lockerer Touch, auch dank einer dezent eingearbeiteten akustischen 12-string (bis hin zu einem fast rootsigen Flair, relaxt und ein wenig elegisch). Diese Luftigkeit gilt auch für eine ziemlich vollmundige Ballade. Sporadisch verwenden sie, ganz weit hinten, Keyboards/Mellotron, beim ungewöhnlich variablen Take It Back jedoch deutlich prominenter im Klangbild, der Sound ist loser, die Rhythmik ebenfalls (gar eine kleine Prise Karibik) schon eine Überraschung. Mascis redet übrigens davon, zur Zeit der Aufnahme viel Thin Lizzy gehört zu haben, und daß das wohl abfärbte… (detlev von duhn)
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