Mark Lanegan: Somebody's Knocking - Hilfe
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Mark Lanegan - Somebody's Knocking

Cover von Somebody's Knocking
Mark Lanegan
Somebody's Knocking

Label Heavenly
Erstveröffentlichung 18.10.2019
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 10,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Synth, Drum Programming und Drum Machines sind die in den Credits am häufigsten genannten Instrumentalangaben des 2019er Lanegan-Langwerks und gleich drei der vier Hauptbeteiligten an diesem Quartett-Kreativpaket Siets van Gorkom, Alain Johanns und Rob Marshall sind vorwiegend damit beschäftigt, die Schallräume mit elektrisierend elektronischen Möglichkeiten zu füllen. Dabei wundert es weniger, dass ein Album der rauhreif-markanten Stimme sich so vehement der tastenerzeugten Klangvielfalt hingibt, vielmehr überrascht es, welch deutlichen Spuren die verzerrten E-Gitarren trotzdem hinterlassen. Nicht nur Greg Dulli hat dabei einen Saiten-Auftritt, auch die oben erwähnten drei Lanegan-Band-Gefährten sind multiinstrumental geschult und glänzen auf Gitarren, Bass, Klavier und anderem Klangspielzeug. In den mal wabernd-wallenden, mal peitschend-treibenden, nur selten verhalten-verhallenden Sound-Hallen herrscht die unvergleichlich intensive Reibeisenstimme über ein bemerkenswert vielschichtiges, überraschend tanzbares, auffällig rückwärts gerichtetes Rock-Panoptikum, nicht selten entführen Synthwälle und pochende Drum-Maschinen, kristallenes Keyboard-Schillern und roh-zerrende E-Gitarren in weit zurückliegende Wave-, Goth- und Düster-Zeiten und häufig genug hört man die dunklen Gefährten der damaligen Nächte am inneren Ohr vorbeiziehen. Aber zwischen all den elektronischen Energie-Attacken zwischen Sisters Of Mercy, Depeche Mode, Visage, Camouflage und Cure macht uns Mark den David Bowie zum Brian Eno, liefert die Robert Palmer-Erdung zu den Gary Numan-Synthesizer- & Sequencer-Schwaden und mögen die Keyboard-Kaskaden auch noch so mächtig wogen immer wieder gibt es diese kraftvollen, grundgebenden Gitarren-Griffe zwischen schneidendem Gomez-Americana, mystischem Swamp-Blues und deftigem Desert, die auch den verirrten Lauscher zurück auf den Boden des Lanegan-Lands holen, allen anderen liefert der genial ergreifende, kratzig knorrige Gesang genügend Grundhaftung in diesem faszinierenden elektronischen Wunderland. (cpa)

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