Mahsa Vahdat - Enlighten The Night
Rezension
20er, bereits 10. LP der Exil-Iranerin, der fabelhafte Vorgänger von 2017 wurde hier ja schon gefeiert, dazwischen kam noch das (ebenfalls exzellente) Gemeinschaftswerk mit dem Kronos Quartet. Nun in Zusammenarbeit mit Atabak Elyasi (Producer, Arrangeur, Co-Komponist, von Vahdat kommen neben der außergewöhnlichen ausgesprochen anmutigen, einfühlsamen und enorm ausdrucksstarken Stimme die Gesangsmelodien, die Texte stammen von iranischen Poeten ganz alter Zeiten wie zeitgenössischen). Waren die beiden Alben schon sehr unterschiedlich, hat sich hier nochmal einiges verändert, z.B. wurde die massiv traditionelle Ausrichtung der 2017er stark reduziert (aber nicht eliminiert, v.a. nicht in der Melodik, die dennoch oft weit darüber hinausgeht; teils auch der Rhythmik), zugunsten sehr „unbestimmt“ wirkender Folk- und in der Begleitung (entsprechend non-traditionell, Piano, partiell gestrichener Akustik-Bass, dezente Percussion/Drums, manchmal ganz leise Electronic-Schleier) in diversen Stücken leicht bis ein wenig mehr jazziger Elemente, das alles Songwriter-style modifiziert (samt ein paar geringer Pop-Anleihen). Im Wesentlichen gibt es zwei Sorten Songs (die sich ab und zu vermischen/im Stück kontrastieren): Solche im zurückhaltenden differenzierten bis diffizilen variabel, auch langsam gestaltetem Fluß (hier mit einer Spur kubanischer Anleihen, dort mit Zug und ansatzweise groovend) und herrlich poetische Balladen voller Gefühl und teils melodischer Grandezza, mal leicht dunkel, mal nackt und pur, sehr sanft oder feinziseliert, wobei hier ihre Stimme noch mal reicher und einfach wunderbar phrasiert. Ein ausgezeichnetes Werk! (dvd)
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