Asmaa Hamzaoui & Bnat Timbouktou - Oulad Lghaba
Rezension
19er. Eine weibliche (extrem selten!) Gnawa-Musikerin, Band-Leaderin, Sängerin, Guembri-Spielerin (ein lokales Saiteninstrument, hier elektrifiziert und ganz exquisit eingesetzt, phasenweise virtuos, warm im Klang, einem offensiv gespielten akustischen Bass ähnlich). Rituell-spirituell wurzelnder marokkanischer Gnawa, teils archaisch wirkend, starke (Poly)Rhythmik im oft gleichmäßigen Fluß, sie wird (genretypisch) begleitet von Qraqab-Percussion (Kastagnetten-ähnlich), bedient von ihren 4/5 Backing-Sängerinnen, deren (kontinuierlichen) Vocals in Call-Response-Manier einen wichtigen Stellenwert besitzen (zwischendurch tirilieren sie im Tuareg-Stil). Hamzaouis (Lead-) Vokalkünste sind außerordentlich, kraftvoll, phrasierungsreich bis klar, phasenweise sehr gefühlvoll, ja sinnlich! Hinzu kommen immer wieder trommel-artige Einwürfe von ihr selbst, auf dem Guembri-Korpus. Wie gewohnt bei dieser Musik stellen sich hier und da (z.T. hypnotische) Trance-Effekte ein, gegen Schluß beschleunigen einige Tracks und/oder werden kurzzeitig intensiviert. Aus dem Rahmen fallen ein kurzes (tolles!) a-capella-Stück, das für Sekunden gar entfernt an Bulgarian Voices erinnert, und ein wunderbarer Solo-Song, der poetischer wirkt als der Rest (nur ihre Stimme und eine brillante Guembri). In diesem Genre herausragend! (dvd)
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