Michael Hurley - The Time Of The Foxgloves
Rezension
Das erste neue Michael Hurley Studioalbum seit 12 Jahren. „The Time Of The Foxgloves“ enthält elf Songs, die in Astoria, Oregon, während der kurzen Zeit des Jahres, in der die Fingerhüte blühen, aufgenommen wurden. Hurley hatte in den letzten Jahren zu Hause an dem Set gearbeitet. Freunde und Mitstreiter kamen in die Stadt oder beteiligten sich aus der Ferne. Die Lieder werden von Geige, Orgel, Kontrabass, Banjo und Schlagzeug getragen - aber im Mittelpunkt steht natürlich der rätselhafte Snock, dessen Lieder, 57 Jahre nach seinem Debüt („First Songs“, 1964) ,nur noch einzigartiger und unverkennbarer geworden sind.
Herzzerreißend, gefühlvoll, leicht und unbeschwert. Der glorreiche Opener „Are You Here For The Festival“ - untermalt von einem Paar Geigen - fiel ihm angeblich bei der Gartenarbeit ein. „Little Blue River“ schwebt wie auf einer Wolke dahin... Das eindringliche „Jacob's Ladder“ klingt wie aus einer anderen Zeit herübergebeamt. Oder einer anderen Dimension.... Kurz: „Foxgloves“ ist so tröstlich und wundervoll wie jede Michael Hurley-Platte, die es zuvor gab.
Unser Rezensent über das Album:
Die Rückkehr des eigenwilligen knapp 80-jährigen Roots-/Greenwich Village-Veteranen und Unikums nach 12 Jahren Studio-Pause. Von Erfahrung gesättigt, Souveränität, Originalität und absolute Gelassenheit paaren sich prächtig zu einem ursympathischen „Comeback“. Bei dem Songwriter-Folk, Classic/Trad-Folk und „Strange Folk“, oder auch mal 50s-Country-Wurzeln, modifizierter Blues und undefinierbare (old-timey-) Stil-Mixe für sich stehen oder zusammenfließen. Immer wieder anders, und sowieso teilweise ziemlich „anders“/unkonventionell/originär, gegen Schluß jedoch auch mehrfach einfach ganz sanft, harmonisch und wunderschön. Gern stark (oder radikal) reduziert auf der einen Seite (selten Drums), Genre-untypische Instrumenten-Kombinationen auf der anderen: Zu den allgegenwärtigen Akustikgitarren (inkl. Slide; hier sehr spärlich begleitend, dort ein wenig ornamentativ, 2,3 mal ausgesprochen rhythmisch), teils Bass-verstärkt, gesellen sich neben Banjo, Dobro (?) und Geige (jeweils nicht gerade häufig) auch Glockenspiel, E-Piano, Harmonium, Orgel, Bassklarinette oder Tenor-Sax. Sehr schön zudem die vielen weiblichen Harmonie-, Backing- und Duett-Vocals! Manche der (partiell erstklassigen!) Songs wirken wie alte Klassiker! Und seine Stimme klingt irgendwie alterslos, auf ewig gültig. Auf jeden Fall eine Empfehlung! (detlev von duhn)
Tracklisting
1. ARE YOU HERE FOR THE FESTIVAL< |
>2. ALABAMA< |
>3. SE FUE EN LA NOCHE< |
>4. BLONDES AND REDHEADS< |
>5. LOVE IS THE CLOSEST THING< |
>6. BOULEVARD< |
>7. KNOCKO THE MONK< |
>8. JACOB'S LADDER< |
>9. LITTLE BLUE RIVER< |
>10. BEER, ALE AND WINE< |
>11. LUSH GREEN TREES |
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