Hiss Golden Messenger - Heart Like A Levee
Rezension
Hach, es beginnt wie Allman Brothers oder Marshall Tucker Band, mit luftigem Groove, Westcoast-Country-Style, mit Dobro und akustischen Gitarren. Die Stimme von M.C. Taylor (einst Mastermind bei den Glitterhouse-Acts Court & Spark und Boxharp) erhebt die Musik dann aber über alle Southern-Klischees hinweg, denn auch dieses Album von Hiss Golden Messenger spielt in einer eigenen Liga von subtilem Americana-Soul. Durchaus auch mal gradliniger, mit straighten Hooklines, getragen von einer eigenwilligen Singstimme, knarzig, rau, schneidend, irgendwie auch soulfull auf jeden Fall sehr charismatisch, ein wenig Richtung jüngerer Dylan. Herausragend finde ich „Like A Mirror Loves A Hammer“ psychedelischer Psycho-Blues mit dunklem Sax, hier ist so vieles möglich. Auch an anderer Stelle hört man subtile Bläser, was dem Americana-Folk-Vibe aber keinesfalls schadet. Die meisten Arrangements fallen wieder recht schlank aus, (E-) Piano, Akustikgitarre, wenig Getrommel. Toll sind auch wieder die countryesken Harmonies einer ungenannten Dame. Der Soul-Vibe bleiben meistens latent, den Geist von Leuten wie Dan Penn meine ich aber an der einen oder anderen Stelle wieder durchzuhören, wie auch die ersten Solowerke von Chuck Prophet. Mein Fazit bleibt dasselbe wie beim letzten Album: auch „Heart Like A Levee“ ist ein unangestrengtes und reifes Werk eines Eigenbrötlers, mittlerweile gar nicht mehr so ausgefallen, sondern rundum tauglich für Roots-Rock- und Americana-Freunde unterschiedlichster Provenienz. (Joe Whirlypop)
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