Catherine Irwin - Little Heater
Rezension
Sie ist es, Catherine Ann Irwin von Freakwater, mit ihrem zweiten Soloalbum nach "Cut Yourself a Switch“ von 2002. Eine lange Pause also, auch nach dem späten 2005er Album „Thinking Of You“ zusammen mit Janet Beveridge Bean (Eleventh Dream Day). Und umso schöner, dass sie wieder da ist – auch ohne die vorzügliche Janet und den legendär ketterauchenden Bassisten Dave Gay. In den frühen 90ern erweckten Freakwater meine Liebe zum traditionellen Country-Folk, heruntergestrippt auf das Wesentliche, gesungen von den wunderbarsten Stimmen in ewiger Harmonie. Lieblingsband für alle Zeiten, keine Frage und weit weniger Alt. Country als man gemeinhin zu wissen glaubt. Und Catherine Irwin geht auch heute unbeirrt ihren Weg, schreibt Songs, die wie steinalte Traditionals aus den Appalachen klingen, singt so leidenschaftlich, wehmütig und steinerweichend wie immer. Ihre dunkle, warme und ein wenig herbe Stimme lässt sie von höchst kompetentem Janet-Ersatz begleiten, u.a. singen Will Oldham und Tara Jane O’Neill ganz betörende Harmonies. O’Neill hat das Album auch produziert, und zwar ganz vorzüglich, fast nur mit Banjo, akustischen Gitarren und Pedal Steel (Marc Orleans) – ganz ohne Bass und Drums. Mit dabei sind Elizabeth Mitchell, Daniel Littleton und Jean Cooke von Ida. „Little Heater” klingt wie eine entspannte Frontporch Session von in sich ruhenden Musikern mit traditioneller Foundation, aber gänzlich unakademisch. Und was klingt schon ergreifender als zwei wunderbare Frauenstimmen zur Pedal Steel? (Joe Whirlypop)
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