Sutcliffe - Marie Byrd Land
Rezension
Warum habe ich denn diese geschätzte fränkische Instrumental-Combo aus den Augen verloren? Hab sie auch ohne Gesang als überzeugende Liveband in Erinnerung und die Alben waren völlig undeutsche Americana zwischen Calexico und Morricone. Aha, Sutcliffe scheinen zuletzt auch eher inaktiv gewesen zu sein, zwischen dem brandneuen Album „Marie Byrd Lane“ und dem Vorgänger „III“ liegen stolze elf Jahre. Ein kleines Comeback also, dass mich mit teils unerwarteten Sounds auch gleich wieder gefangen nimmt. Ich schreib einfach mal auf, was ich höre: Es beginnt mit einem sanften Reggae-Groove mit Piano und jazziger Gitarre klingt wie Jeb Loy Nichals auf Daptone, also ganz großartig.
Weiter geht es mit recht formstrenger und minimalistischer Filmmusik und TexMex-Vibe, in der zweiten Songhälfte dann plötzlich derselbe Song in komplett elektronisch. Das funktioniert einwandfrei, wirkt post-krautig und zeigt, dass sich Sutcliffe durchaus weiterentwickelt haben. Noch besser ist Song Nummer drei: Blaxploitation-Soul mit WahWah und funky Groove, steht El Michels Affair in nichts nach, super! Dann wieder subtiler Reggae-Groove mit Akkordeon und verhallter Twang- und Steelguitar, Gotan Project meets Friends of Dean Martinez dubwise. Im Weiteren hören wir auch Spoken Word-Momente zu Laidback-Groove und Exotisch-Karibisches (Santo & Johnny kommen mir in den Sinn). Der finale Zehnminüter „Hyperion“ ist etwas komplexer, anfangs wiederum mit elektronischem Beat versehen und zunächst auch richtig tanzbar. Zum straighten Beat gesellen sich Gitarren und E-Piano, forciert bis treibend, um nach einem Break dann in den coolen Sutcliffe-Downtempo-Modus runterzuschalten, mit zwei sich umspielenden Gitarren plus Piano um in sanftem Fluss in Richtung untergehender Sonne zu treiben. (Joe Whirlypop)
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen
Sutcliffe / Glitterhouse Records
Schlachthofstr. 36a
21079 Hamburg
Germany
info@glitterhouse.com
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