Bonny Light Horseman - Bonny Light Horseman
Rezension
In delikater Dreieinigkeit macht sich diese geniale Gemeinschaft von drei hochgeschätzten Song-SchmiedInnen auf, um ein ebenso traditionsverbundenes wie aus allen Zeiten fallendes Wunderwerk voll wehmütiger Weisen zu erschaffen, wie selbst ich es in der heutigen, hässlich hektischen Zeit kaum mehr erwartet oder gar erhofft hätte. Allein schon die Namensnennung der beteiligten Trio-Täter lässt bei uns Eingeweihten die Wohlfühl-Glocken läuten: Anais Mitchell (Gesang, Gitarre), Eric Johnson (Fruit Bats/Gesang, Gitarren, Banjo, Mundharmonika, Piano) und Josh Kaufman (War On Drugs, The National/Gesang, Gitarren, Orgel, Piano) haben sich zu ebenso federleicht-weicher wie emotionstiefer Einheit zusammengefunden, um tradiertes britisches Liedgut in eine ganz eigene, gleichzeitig schlicht-schöne wie ungemein kunst- wie gefühlvolle Song-Sprache zu übersetzen. Aber auch die Liste der Gäste und Mittäter ist für manches erfreute Lächeln gut, zählen doch u.a. Aaron Dessner (The National), Lisa Hannigan und Justin Vernon (Bon Iver) zu den geladenen Geistesgeschwistern, die mit Saitenspiel und verschiedensten Stimmfarben vor allem für vokale Wohlfühl-Wolken sorgen. Als herzerfrischend folk-fingerfertige A- & E-Gitarrenspieler füllen die drei perfekt harmonierenden Protagonisten die durch dezenten Hall erweiterten Klangräume mit gelassen-reifem Saitenspiel, wohlgesetzte weiche Klavierakkorde schenken Tiefe, Banjo, Mundharmonika und ein Saxophon setzen sanft schimmernde Glanzlichter, sogar ein Schlagwerk schleicht sich fast unbemerkt ins so zart-filigran scheinende Klanggeschehen. Und auf diesem irdenen Grund aus herrlich ehrlichem Handwerk lassen Anais, Eric und Josh ihre drei so einzigartigen und sich doch so perfekt ergänzenden Stimmen im berührenden Alleingang, in trauter Zweisamkeit oder in gemeinsamer, gospelseliger Vielschichtigkeit erklingen, dass es eine einzige, sinnenerfüllende Freude ist. Trotz der britischen Herkunft von Weisen wie Deep In Love, Jane Jane, Blackwaterside, Magpie's Nest, Lowlands oder Bright Morning Stars klingen die zeitlosen Zaubereien mehr nach Matthew's Southern Comfort als nach Fairport Convention, vermeint man den jungen Dylan zu hören, spürt man den reifen Joe Henry durch die Reihen streifen, sogar der sonnige Geist Scott McKenzie's scheint durch die Zeilen. Gepaart mit dem irisierenden inneren Frieden des Nick Drake-Folk und manch strahlendem Schimmer klassischen Country-Folks entspinnt sich hier ein beeindruckendes, bleibendes Zehn-Song-Werk, dessen zeitlose Schönheit ewig währt. (cpa)
Huch, ist das schön geworden. Indie-Folk-Allstars interpretieren klassische Folk-Weisen der britischen Inseln aus längst vergangenen Jahrhunderten. Zart in der Anmutung, entspannt im Vibe. Subtilst arrangiert und traumhaft gesungen. Die Beteiligten: Anaïs Mitchell , Fruit Bats-Mastermind Eric Johnson sowie Produzent und Multiinstrumentalist Josh Kaufman (The War On Drugs, The National). Aaron Dessner von The National spielt auf der Bühne gerne mal die Gitarre, ansonsten bestimmt aber der betörende Gesang von Frau Mitchell das Album. Der Bandname stammt ebenfalls von einem britischen Traditional, das auch den Opener abgibt und mich sofort für sich gewinnt. Traditionsbewusst, aber nicht bieder, pointiert modernisiert und letztlich wie eine zeitgemäße Version von Fairport Convention, wage ich mal zu behaupten. Im Weiteren erweist sich auch Johnson als intensiver Sänger, beide zusammen sind kaum zu toppen für mich klingen sie teils fast nach Fleetwood Mac. Die Songs sind überwiegend akustisch instrumentiert, mit einer traumhaft perlenden Gitarre und luftigen Piano-Akkorden (selten auch einem wunderschönen Sax), eingebettet in flauschige Arrangements von schlanker Schönheit. Interessant ist auch das zuständige Label: 37d03d Records (lies: People Records) wird von Justin Vernon (Bon Iver) und den Dessner-Brüdern betrieben.
(Joe Whirlypop)
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