Charley Crockett - The Valley
Rezension
Mein liebster Texas-Cowboy: Charley Crocketts letztes Album kam zwar erst Anfang des Jahres (“Lil G.L.'s Blue Bonanza“), über dieses neue, ebenso gute Langwerk freue ich mich aber umso mehr. Der Typ ist einfach cool, traditionsbewusst und dennoch kein bisschen angestaubt. Songs und Arrangements sind höchstklassig, die Stimme eigenwillig, der Style verschroben und letztlich dann doch typisch texanisch. Höchst angenehm finde ich auch die lässige Unaufgeregtheit seiner Songs. Mal mit kleinem Western Swing- oder Cajun-Einschlag, mal richtig countrysoulig und beschwingt genau richtig für den Heuboden-Tanzflur. Das Instrumentarium überwiegend klassisch, mit pointierten Fiddle-, Twang-, Banjo- und Pedal Steel-Kaskaden. Dann aber plötzlich Harmonica, bluesiges Sax oder groovende Hammondorgel, treibende Beats oder gleich ein fideler Handclapper wie der herausragende Opener „Borrowed Time“. So finden Rootsrock und altmodischer Country (mit teils herrlichen Tearjerkern!) zusammen, was aber nicht nur graubärtige Connaisseure anspricht, sondern auch jüngere Generationen. Letztes Mal noch überwiegend mit Coverversionen, diesmal vertraut er zurecht seinen eigenen Songs. Erfreulich auch, dass es ihm gesundheitlich gut geht, hatte der Mittdreißiger doch Anfang des Jahres eine schwere Herzoperation zu überstehen. Das neue Album ist der Beweis: Charley Crockett ist einer der vitalsten Künstler der aktuellen jüngeren Country-Szene der Südstaaten. (Joe Whirlypop)
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