Howe Gelb - Future Standards
Rezension
Der Grand Seigneur des gehoben trockenen Desert-Charmes meldet und lehnt sich zurück, um ein gelassenes Dutzend zukünftiger Jazz-Standards zu kredenzen. Freilich schimmert weiterhin die Wüstenpatina durch die karg besetzten Knarz-Kleinode, selbstverständlich ist uns das Piano-Solieren im Gelb-Oeuvre nicht gänzlich fremd, dennoch schlägt der Großmeister der Gelassenheit mit seinem 2016er Vollwerk unseren Erwartungen ein weiteres Mal ein Schnippchen, ist es doch wirklich der Jazz, dem er hier in gepflegt-zurückhaltenden Duett-, Terzett- und Quartett-Besetzungen frönt. Nicht nur für ungeübte Ohren klingen die zwölf Gelb-Originale dabei wie zeitlose Klassiker einer vergessenen Goldenen Ära des balladesken Piano-Jazz, mal sanft tröpfelnd, mal gemächlich fließend, erschaffen mit versonnenen Klavier-Akkorden, dezent gebestem Schlagwerk (Andrew Collberg), mal wanderndem, mal getupftem Kontrabass (Thoger Lund), vergoldet durch Gastgeschenke von genialer Gitarre (Naim Amor) und gefühlvollem Gesang (Lonna Kelley) und final angerauht von einem kratzendem Crooner par excellence. Das wirkt nicht mehr nur abgehangen, das ist von geradezu seliger Abgeklärtheit und von zeitloser Reife geprägt, die den ganzen Respekt weckt. Und ganz nebenbei die Jazz-Tür auch dem eingefleischtesten Americana-Anhänger öffnet… (cpa)
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