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Low - Ones And Sixes

Cover von Ones And Sixes
Low
Ones And Sixes

Label Sub Pop
Erstveröffentlichung 11.09.2015
Format CD
Lieferzeit 4 – 7 Werktage
Preis 9,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Wie kann es sein, dass sich dieses Trio trotz seines beeindruckenden Wirkens immer noch im Werden und Wachsen befindet und sich (und uns) dennoch so treu bleibt? Dass jedes neue Low-Album mich derart überrollt, überrascht, erfüllt, bestätigt & bereichert, in einer Regelmäßigkeit und Konsequenz, wie ich es bei anderen seltenst erlebe? Und wie schaffen es Alan Sparhawk, Steve Carrington und die engelsgleich singende Mimi Parker, die 12 neuen Songs nahezu nackt darzureichen, und dennoch die Klangsäle mit himmlischem Hallen & Schallen bis an den Rand der Wohlfühl-Vorstellungskraft zu füllen? Was anfänglich wie eine Low-Fi-Variante scheint, mit wenigsten Mitteln realisiert, von sparsamer Elektronik umpluckert, entfaltet sich im Verlauf des musikalischen Geschehens zu einem Klangkosmos von ganz eigener, unwiderstehlicher, unendlich fesselnder Wirkung, in der nur scheinbaren Kargheit entfalten sich die Stärken dieses kongenialen Alt. Country-Dreigestirns zu voller, magischer Macht, vereinen sich hypnotisierend-wiegendes Wiederholen, seelenvolle Songstrukturen, traumwandlerisches Melodiegefühl und wahrlich himmlische, volltönende, vielstimmige Harmonien zu einem köstlichen Kosmos, der die herrlich hallenden Schallräume bis in die letzten Winkel füllt. Die ein- bis sparsame, analog anmutende Elektronik bleibt dabei nicht alleinig bestimmende instrumentale Macht, akustische und elektrische Gitarren beherrschen mehr und mehr den mitunter an der Schall-Schmerzgrenze zerrenden, dennoch wundersam warmweichen Weltraum, ohne dabei je die überwältigend führende Rolle der unendlich betörenden stimmlichen Schönheit der beiden Protagonistgen zu gefährden. Und wenn sich dann im ausschweifend-schwelgenden, 10 Minuten voll auskostenden Landslide-Epos diese konzentrierte kreative Kraft langsam, aber gewaltig zu epochalen Americana-Ausmaßen ausweitet, dann erreicht das Album einen einsam-einzigartigen Gipfel der großartigen Gefühle. In diesen harmonisch-heiligen Höhen werden auch die Vergleiche knapp, Boxharp-Anklänge, Scott Matthew-Nähen, auch Yo La Tengo-Nähen mag man heraushören, aber mit Ones & Sixes reichen selbst die Low-Vergleiche nicht mehr aus; und Mimi’s vielstimmig dargereichtes vokales Weich-Wunderschaffen ist ohnehin ohne Gleichen. Ein grenzenloser Genuss. (cpa)

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