Durand Jones & The Indications - Private Space
Rezension
Der 2019er Vorgänger „American Love Call“ klang für meinen Geschmack ja noch authentisch nach dem hervorragenden Soul-Jahrgang 1969, das neue Album von Durand Jones & The Indications fängt zwar sehr lowdown an und setzt diese Zeitreise mit einer perfekten Synthese aus Curtis Mayfield und Bill Withers zunächst nahtlos fort. Aber schon der zweite Song erweitert das Spektrum um luftigen Proto-Disco-Funk mit lässig-kosmischen Electronics zu elastischer Bassline ebenso überraschend wie überzeugend. Geblieben ist der unaufgeregte, authentische Soulgesang, erneut unterstützt vom falsettsingenden Drummer Aaron Frazer, der kürzlich ein grandioses Soloalbum ebenfalls hart auf den Spuren von Curtis Mayfield vorgelegt hat. Mid- und Downtempo klingt es diesmal eher nach US-Soul aus den mittleren 70ern: ein bisschen slick und die Discowelle schon latent vorausahnend. Aber immer schlank arrangiert und mit kleiner Band eingespielt. Mit dezenten Philly-Streichern, coolen WahWah-Sounds und Backgroundchor. Mastermind Durand Jones kommt aus dem Süden (Louisiana) und ist ein deeper, sweetvoiced Soul-Crooner alter Schule, bewegt sich auf dem dritten Album aber deutlich in Richtung Sound of Philadelphia. Auch dieser stilistische Move gelingt absolut souverän und klingtdiesmal konsequent nach 1974. Oder nach Stevie Wonder mit Handclap-Discobeat. Wenn man sich statt des Falsettgesangs Vocoderstimmen vorstellen würde, wären auch die späten Daft Punk beim einen oder anderen Song nicht fern, einmal dachte ich sogar an Jamiroquai. Durand Jones steht für die Spitzenklasse zeitgenössischer Soulbands mit ganz eigenem Sound, auch wenn ich Aaron Frazers Soloalbum noch ein Quäntchen besser finde. (Joe Whirlypop)
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