Durand Jones & The Indications - American Love Call
Rezension
Wow Soul aus der Zeitmaschine. Unglaublich, wie authentisch dieses Album nach 1969 oder 1970 klingt. Und zwar überwiegend fürs Herz, smooth und mellow. Mit üppigen Bläsern und Streichern, famosem Chorgesang mit Falsett-Einlagen von Drummer Aaron Frazer. Dies ist das zweite Album von Durand Jones & The Indications, das erstaunlicherweise nicht auf Daptone, sondern bei Dead Oceans erscheint. Schon das 2016er Debüt sorgte im Soul Cirquit zurecht für Furore. Mastermind Durand Jones kommt aus dem Süden (Louisiana) und ist ein deeper, sweetvoiced Soul-Crooner alter Schule. Nicht so ruff und erdig wie Charles Bradley oder Lee Fields. Viel mehr in der Tradition von Bands wie den Delfonics, Impressions, Dramatics oder Whatnauts stehend. Meinetwegen auch Smokey Robinson. Die Mehrzahl der Songs klingt wie authentisches Material aus den goldenen Soul-Jahren. Sind aber eben keine Coverversionen. Höchstens midetempo, meistens aber balladesk werden hier Herzschmerz und Liebesglück wie einst vor einem halben Jahrhundert zelebriert. Mal mit Sitar angereichert, mal mit der Steelguitar von Santo & Johnny illustriert. Und immer perfekt, meist mehrstimmig gesungen und hörbar analog aufgenommen. Ein absolutes Highlight für Vintage Soul-Addicts. (Joe Whirlypop)
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