Rezension
Was für eine Vita: Grosskopf arbeitete im letzten halben Jahrhundert u.a. mit Klaus Schulze, Ashra Tempel, Scorpions (!), Witthüser & Westrupp, den Kosmischen Kurieren, Wallenstein, Joachim Witt und 17 Hippies. Vor allem Schulzes Sound prägte er in den 70ern mit seinem treibenden, flirrenden Drum-Beat. Insgesamt wirkte Grosskopf auf über 100 Alben anderer Musiker mit. Auf diesem neuen Solowerk hat er allerdings nicht allzu viel getrommelt, auch die mehrfach präsente gerade Bassdrum könnte digitalen Ursprungs sein. Wie so oft sind musikalische Parallelen zu Schulze erkennbar. Dessen typische, milde psychedelische Moog-Linien durchziehen das Album, Grosskopf mag aber offensichtlich deutlich üppigere Arrangements mit teils dickem Beat, kühlem Digital-Geklimper und auch verfremdeten Voice-Samples. „Strom“ klingt letztlich wie eine modernisierte Version des klassischen 70er Berliner-Schule-Sounds, die nicht wirklich in der Gegenwart ankommt, aber doch die mittleren 90er erreicht. Denn einige Tracks erinnern mit stampfenden Dance-Beat an Trance-Music, wie man sie vor 30 Jahren in den Clubs hörte. Das ist aber nur eine Facette des Albums, es gibt wie gesagt auch reichlich Reminiszenzen an die gute alte Zeit bundesdeutscher Kraut-Elektronika, hypnotisch, pulsierend, hippiesk. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. Bureau 39< |
>2. Blow< |
>3. Später Strom< |
>4. After The Future< |
>5. Stylo Kraut< |
>6. Gleich Strom< |
>7. Um Pah Pah Uh< |
>8. Stromklang |
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