Rezension
Irgendwo zwischen Schlaf und luftleerem Raum liegt die elektronische Zwischenzone von Actress alias Darren Cunningham. Der Londoner Dubstep- und Electronica-Produzent präsentiert als Nachfolger des Albums "Splazsh" (2010) eine Suite elektronischer Wehklagen, Tonstrukturen und träumerischen Rhythmen. Nach der kantigen Dynamik von "Splazsh" macht sich "R.I.P." auf den Weg in die Tiefen des Raums. Die Rhythmen und Impulse sind verwischt und verschwommen, Zwischenspiele erforschen mikrotonale Räume und imaginierte Streichinstrumente. "An manchen Stellen soll das Album driften", erklärt Cunningham. "R.I.P." bewegt sich vor und zurück, zwischen Raum und Rhythmus, erkundet "die Grenzen von und innerhalb Ruhe und Frieden". Die schwebenden Rhythmen und freien Stimmungen der Tracks leben in einem Paralleluniversum zur konventionellen Starrheit einer Tanzfläche. "R.I.P." unterstreicht die Reputation von Actress als eine der eloquentesten Stimmen Londoner Tanzmusik und stellt ihn neben Innovatoren wie Aphex Twin, Burial und Basic Channel.
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