Molchat Doma - Belaya Polosa
Rezension
Spannende Pop-, Rock- und Sonstwas-Musik entsteht längst nicht mehr nur im angloamerikanischen Raum, sondern in wirklich allen Ecken der Welt. Ein mutmaßlich unerschöpfliches Potential liegt im Osten. Dass man sich im Bereich der ehemaligen Sowjetunion besonders engagiert um die dunklen 80er kümmert, liegt wahrscheinlich an meiner Wahrnehmung bin ich doch großer Fan der einzigartigen Motorama und mittlerweile auch von Molchat Doma. Erstere kommen aus Russland und setzen (nicht nur) das Werk von Joy Division fort, Molchat Doma stammen aus Weißrussland und oszillieren irgendwo zwischen Cure und Front 242. Und so gerät auch das neue Album (wie schon der Vorgänger bei Sacred Bones erschienen) zu einem düsterpoppigen Trip in die 80er. Die Truppe aus Minsk verbindet auch auf diesem vierten Album dunklen und irgendwie typisch russischen Gesang mit den perlenden Gitarren von Cure und verleiht dem Ganzen eine druckvolle Sequencer-Basis, was wie eine zeitgemäße Version von Electronic Body Music klingt teils auch wie die postsowjetische Version von Synthie-Pop a la Camouflage. Denn Molchat Doma bleiben überwiegend poppig, eingängig und oft auch tanzbar clubmäßige Härte gibt es jedoch nicht. Die russischen Vocals lassen das Gesamtpaket angenehm exotisch und anders klingen, teils auch milde psychedelisch. Die Songs sind reif und eingängig, der Vibe dunkel und elegant, die Produktion blitzsauber. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
1. TY ZHE NE ZNAESH KTO YA< |
>2. KOLESOM< |
>3. SON< |
>4. BELAYA POLOSA< |
>5. BEZNADEZHNIY WALTZ< |
>6. CHERNYE CVETY< |
>7. III< |
>8. NE VDVOEM< |
>9. YA TAK USTAL< |
>10. ZIMNYAYA |
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