Nico - The Marble Index (remastered)
Rezension
CD im Digisleeve inkl. Innenhülle und 12-seitigem Booklet
„The Marble Index“ erschien ursprünglich 1968 ein Jahr nach ihrem monolithischen Solodebüt „Chelsea Girl“. Produziert hat erneut ihr Mentor John Cale und auch sonst hört man hier noch einige Anklänge an Velvet Underground. Die Inszenierung ist ein wenig theaterhaft, teils fast beiläufig und diffus-impressionistisch instrumentiert, was Nicos einzigartig-seltsame Stimme mit dem deutschen Akzent umso präsenter macht. Die Musik ist teils avantgardistische Neoklassik und schräge Kammermusik eindeutig Cales Einfluss, würde ich sagen. Dank Nicos stimmlicher (und künstlerischer) Präsenz funktioniert der kühne musikalische Entwurf aber auf faszinierende Weise. Ich bin jedenfalls komplett gefesselt. Das Harmonium steht diesmal noch nicht so im Zentrum, was das Album nicht so schwerfällig macht wie das folgende „Desertshore“. Typische Cale-Sounds (Viola, Piano) sorgen für Abwechslung. Aufgenommen wurde in Los Angeles während einer Liaison mit Doors-Sänger Jim Morrispn (was man aber definitiv nicht hört). Faszinierende Musik, die betont erratisch Neues wagt. Wesentlich zugänglicher ist und bleibt aber „Chelsea Girl“, das einen einfacheren Einstieg in Nicos lohnendes Oeuvre ermöglicht. (Joe Whirlypop)
Tracklisting
01. Prelude (00:59) < |
>02. Laws Of Dawn (03:10) < |
>03. No One Is There (03:35) < |
>04. Ari’s Song (03:20) < |
>05. Facing The World (04:54) < |
>06. Julius Caesar (Memento Hodie) (05:00) < |
>07. Frozen Warnings (04:01) < |
>08. Evening Of Light (05:37) |
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