Karate: Some Boots - Hilfe
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Karate - Some Boots

Cover von Some Boots
Karate
Some Boots

Label Numero Group
Erstveröffentlichung 26.01.2024
Format LP
Lieferzeit 1 – 3 Werktage
Preis 22,95 € (inkl. MwSt. zzgl. Versand)
Rezension

Vinyl-only re-issue im Klappcover mit Textinlet.

Auf dem 2002 erschienenen Album "Some Boots" lotete das Bostoner Indie-Rock-Trio Karate die Tiefen ihrer omnidirektionalen musikalischen Erkundungen weiter aus. Jeder Akkord und jeder Beat vertieft die Nachdenklichkeit von Geoff Farinas impressionistischen Texten, die die emotionale Komplexität der Nostalgie erkunden.

Sie beherrschen eine einzigartig spröde und knochentrockene Art von Rockmusik, die ziemlich unnachahmlich ist. Geoff Farina singt schneidend zu einer Gitarre, die ebenso nüchtern klingt, wie sie in dieser Virtuosität heute nicht mehr allzu häufig zu hören ist. Jeffrey Goddard am Bass und Gavin McCarthy sind die Teamplayer, die nun seit Jahren auf diesen Exzentriker eingeschworen sind. Wieder lavieren die drei zwischen Rock und einer ganz ihnen gehörenden Spielart von Jazzrock, die noch ganz entfernt etwas mit den frühen Steely Dan Alben zu tun haben könnte. Allerdings längst nicht so glatt und auf perfekt getrimmt, dafür lauter und brünstiger.

Die erzählten Geschichten ufern – wie immer – zu langen Tracks aus, die nach drei Minuten zu spinnerten, alles vergessenden irrwitzigen Konversationen zwischen Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug werden. Da wird dann zum Schluß richtig gerockt, immer aufs Detail bedacht, nie den Boden verlierend aber aufgrund des demonstrierten Könnens schlicht erstaunlich und mitreißend. Irgendwie „stripped down“, weswegen man Karate immer wieder eine Postrockband nennt, das halte ich für mißverständlich, sie sind so minimal wie es eine klassische Rockband sein kann, sie sind aber auch so beseelt von ihrer Musik und willens, alles was sie können – und das ist Rockmusik – so vollständig und gut darzubringen, daß das Postrock Etikett nicht passt. So derart vertieft in ihre Arbeit und glaubwürdig überzeugend sind sie, wie sonst kein Postrocker.

„Transparent, kühl und klar, Drum-Bass-Gitarre-Gesang. Wunderbar gespreizte Gitarrenchords, dezentes Umspielen einer Songidee, die immerzu wässrig bleibt, das allzu Konkrete meidet wie der Teufel das Weihwasser. Nicht selten geht die eine oder andere Note in die Verlängerung, Karate haben so etwas wie Swing, das unterscheidet sie vom Gros der ähem, Postrockbands. Sorry, überstrapazierter Begriff, aber das hier ist die Überwindung, glauben sie mir.“ - (Intro/09.02)

Tracklisting
1. ORIGINAL SPIES<
>2. FIRST RELEASE<
>3. ICE OR GROUND?<
>4. REMAIN RELAXED<
>5. IN HUNDREDS<
>6. AIRPORT<
>7. BABY TEETH<
>8. SOUTH
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