Rezension
Die 17 Jahre Pause zwischen 1991 und 2008 haben die Feelies mühelos überstanden. Was vielleicht auch an der (scheinbaren) Mühelosigkeit ihres sehr typischen Sounds liegt: flirrend luftige Gitarrenteppiche schweben zeit- und schwerelos dahin, als Verpackung schlichter Songs mit gänzlich unaufgeregter Haltung. Genau so klingt auch dieses zweite Album nach dem 2011er Comeback „Here Before“. Die ersten drei Songs rein akustisch, erst beim vierten kommt die natürlich komplett unaufdringliche - E-Gitarre ins Spiel. The Feelies klingen auch nach über 40 Jahren einzigartig, ihr Post Velvet-Underground-Sound ist bis heute taufrisch geblieben, gerade weil hier immer nur ganz wenig passiert. Der Gesang ist unauffällig und körperlos, die Akkordprogression höchst träge und dennoch saugt einen diese charmante und elegante Gitarrenmusik wieder von Anfang an förmlich ein. Ruhigere und überwiegend akustische Midtempo-Nummern dominieren das Album, es gibt aber auch dynamische Ausnahmen wie das satt rockende „Flag Days“ und den fast zehnminütigen, manisch treibenden Titelsong mit dann doch ziemlich ausufernden Gitarrentrips. Also alles so gut wie es sein muss, was wohl auch an der personellen Kontinuität seit den frühen 80ern liegt. (Joe Whirlypop)
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